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Wer war die Frau aus dem Hotelzimmer?

Fast ein Jahr lang übernachtet eine Frau regelmäßig in einem Berliner Hotel – mit fiktiven Personalien. Eine Spur führt nach Sachsen. Die Polizei bittet um Hilfe.

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Wer kennt diese Frau? Die Polizei bittet die Bevölkerung bei der Klärung der Identität der Verstorbenen um Mithilfe.
Wer kennt diese Frau? Die Polizei bittet die Bevölkerung bei der Klärung der Identität der Verstorbenen um Mithilfe. © Polizei Berlin

Die Berliner Polizei bittet die Bevölkerung bei der Identifizierung einer Toten um Mithilfe. Wie die Behörde mitteilte, war die bislang noch nicht namentlich bekannte Frau seit dem 9. März 2020 in einem Hotel in der Schildhornstraße in Berlin-Steglitz eingemietet und habe dort seither "regelmäßig mit mehrtägigen Unterbrechungen" genächtigt. Am 12. Januar dieses Jahres stürzte sie sich den Angaben zufolge aus einem Fenster des Hotels.

Nun haben die Ermittler Bilder veröffentlicht, um die Identität der Frau zu klären. Denn in dem Hotel, wo sie die Kosten stets in bar beglich, war sie zwar mit den Personalien Anna Maria Mannsfeld, in Soest geboren und in Möhnesee wohnhaft (beides Nordrhein-Westfalen) eingemietet – Ermittlungen der Polizei ergaben jedoch, dass die Frau 2018 unter dem Namen Annegret Richter (in Soest geboren, aber in Arnsberg wohnhaft) in der Stadt Aue in Sachsen polizeilich in Erscheinung trat.

"Bei beiden Personalien handelt es sich um fiktive Angaben", teilte die Polizei dazu mit. Und weiter: "Durch die Nennung real existierender Straßennamen und Hausnummern in Möhnesee und Arnsberg kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Verstorbene einen näheren Bezug zu den Orten hat." Dennoch konnten die Beamten die Identität der Frau nicht klären.

Auffällige Narben

Die Unbekannte war den Angaben zufolge etwa 60 Jahre alt und 1,65 Meter groß. Sie sei unter den Namen Annegret Richter und Anna Maria Mannsfeld aufgetreten.

Auch zu weiteren körperlichen Erkennungsmerkmalen machten die Ermittler Angaben: Demnach habe sie mehrere Operationsnarben, eine Brustamputation linksseitig sowie rechtsseitig eine Teilamputation. Eine Narbe, die quer über den Unterbauch verlaufe, könne gegebenenfalls auf eine Fettschürzen-Operation hindeuten, hieß es. Sie habe zudem eine Ober- und Unterkieferprothese, die an implantierten Metallstiften im Kiefer befestigt wurden.

Nun wenden sich die Ermittler der Vermisstenstelle an die Bevölkerung und fragen, wer Angaben zu der Frau machen kann, Hinweise zu ihrer Identität geben oder sonstige sachdienliche Angaben machen kann.

Hinweise nimmt die Vermisstenstelle des Landeskriminalamtes in der Keithstraße 30 in Tiergarten unter der Telefonnummer (030) 4664-912444, per Mail oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.