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Der Spree fehlt Wasser - Schleusen werden im Spreewald geschlossen

Die Hitze lässt die Pegel auch in der Spree dramatisch sinken. Geschlossene Schleusen sollen die Hauptgewässer stabilisieren - mit dramatischen Folgen für Fließe und Gräben.

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Ein Mitarbeiter des Wasser- und Bodenverbandes Nördlicher Spreewald schweißt den Hebel der Schleuse in Groß Wasserburg zu. Damit soll das Wasser im Hauptarm gehalten werden.
Ein Mitarbeiter des Wasser- und Bodenverbandes Nördlicher Spreewald schweißt den Hebel der Schleuse in Groß Wasserburg zu. Damit soll das Wasser im Hauptarm gehalten werden. © Annette Riedl/dpa

Potsdam. Wegen extremen Niedrigwassers in der Spree haben die Brandenburger Behörden Schleusen im Spreewald geschlossen. Das Landesumweltministerium teilte mit, es müssten weitere harte Maßnahmen ergriffen werden, damit der Abfluss der Spree unterhalb des Spreewaldes nicht komplett zum Erliegen komme. So wurden die Schleusen Krausnicker Strom und Groß Wasserburg am Montag geschlossen und die Bedienhebel mit Plomben verschweißt. So soll ein Wasserverlust aus der Spree in das Gebiet des Flusses Dahme verhindert werden.

Durch die Schließung der Schleusen und anderer Ausleitungen sowie durch die hohe Verdunstung des Wassers wegen der Sommerhitze könnten die abgeschnittenen Fließe und Gräben austrocknen, warnt das Ministerium. Dann wären auch Fische und andere Lebewesen im Wasser gefährdet.

Zunächst habe es aber noch keine Notabfischungen gegeben, sagte ein Sprecher des Umweltministeriums auf Anfrage. Zunächst müsse beobachtet werden, welche Bereiche in welchem Ausmaß trocken werden. Notabfischungen und Umsetzen der Fische würden dann von den Landkreisen mit den Fischereibehörden veranlasst und mit dem Landesanglerverband abgestimmt.

Anwohner sollen Fische und Muscheln umsetzen

Die Anlieger an Gewässern und Gräben seien gebeten, ausgetrocknete Abschnitte den Behörden zu melden und notfalls selbst gefährdete Fische oder Muscheln in Wasser führende Spreeläufe umzusetzen.

Anlass für die Maßnahmen sei gewesen, dass am Spreewald-Ausgang in Leibsch nur noch sehr wenig Wasserfluss gemessen wurde - Tendenz fallend, so das Ministerium. "Die Umgebung ist ausgedörrt und die Zuflüsse bringen kein Wasser mehr in die Spree." Damit der Abfluss der Spree unterhalb des Spreewaldes nicht vollständig zum Erliegen komme, seien die harten Maßnahmen erforderlich.

Bei den noch geöffneten Schleusen im Biosphärenreservat Spreewald sind die Führer von Sportbooten aufgerufen, generell keine Einzel-, sondern nur noch Gruppenschleusungen mit anderen Booten oder Spreewaldkähnen vorzunehmen. Kanu- und Kajakfahrer sollten ihre Boote um die Schleuse tragen. (dpa)