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Deutlich mehr unerlaubte Migration nach Deutschland

63 Prozent mehr illegale Einreisen hat die Bundespolizei im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2020 registriert. Warum mehr Asylsuchende zu uns kamen.

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Beamte der Bundespolizei kontrollieren die Einreise nach Deutschland aus Polen am Grenzübergang Stadtbrücke in Frankfurt (Oder).
Beamte der Bundespolizei kontrollieren die Einreise nach Deutschland aus Polen am Grenzübergang Stadtbrücke in Frankfurt (Oder). © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild (Archiv)

Berlin. Die Bundespolizei hat im vergangenen Jahr einen deutlichen Anstieg unerlaubter Migration nach Deutschland festgestellt. Die Beamten registrierten 57.637 unerlaubte Einreisen nach Deutschland, das ist eine Zunahme um 63 Prozent gegenüber dem Vorjahr und laut Bundespolizei der Höchststand seit 2017. Das geht aus dem Jahresbericht der Bundespolizei hervor, den Innenministerin Nancy Faeser (SPD) und Bundespolizei-Präsident Dieter Romann an diesem Freitag in Berlin vorstellen wollen. Er liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Auch die "Bild"-Zeitung berichtete.

Der Zuwachs dürfte auch mit dem Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020 zu tun haben. Durch Reisebeschränkungen und Flugausfälle kamen über Monate deutlich weniger Asylsuchende nach Deutschland als sonst. Ab August 2021 kamen dem Bericht zufolge auch mehr Migranten nach Deutschland, die über Belarus in östliche EU-Staaten gelangt waren. Die EU wirft dem dortigen Machthaber Alexander Lukaschenko vor, in organisierter Form Migranten aus Krisenregionen an die EU-Außengrenze zu bringen.

Auch irreguläre Binnenmigration zwischen EU-Staaten spielte dem Bericht zufolge eine Rolle, und zwar insbesondere aus Griechenland. In Griechenland als Flüchtlinge anerkannten Menschen reisten demnach mit dem Flugzeug nach Deutschland, um hier erneut einen Asylantrag zu stellen. Laut Bundespolizei wurden an Spitzentagen mehr als 100 Personen festgestellt, die so vorgingen.

Etwa die Hälfte der unerlaubt Eingereisten, die die Bundespolizei an den Grenzen aufgriff, kam laut Bericht aus dem Irak, Afghanistan und Syrien. (dpa)