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Pilze in Bayern immer noch radioaktiv belastet

Auch 36 Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl können Wildpilze in Bayern noch immer radioaktiv belastet sein.

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Pilze wachsen zwischen Herbstlaub im Wald.
Pilze wachsen zwischen Herbstlaub im Wald. © dpa

München. Noch immer können Wildpilze in Bayern radioaktiv belastet sein - 36 Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl. Vor allem Pilze aus Südbayern seien betroffen, insbesondere der beliebte Maronenröhrling sei problematisch, teilten Bund Naturschutz und das Umweltinstitut München am Freitag mit. Beide Organisationen haben Pilze auf Strahlenbelastung untersucht und warnen nun davor, allzu häufig Gerichte aus selbst gesammelten Wildpilzen zu verzehren. Besonders Schwangere und Kinder sollten besonders vorsichtig sein.

Hauke Doerk vom Umweltinstitut sagte: "In Wäldern nimmt die radioaktive Kontamination aus der Tschernobyl-Katastrophe über die Jahrzehnte leider nur sehr langsam ab. Südbayern ist vom radioaktiven Niederschlag aus Tschernobyl stärker betroffen als andere Teile des Landes." Die Belastung sei aber auch dort je nach Region und Sorte unterschiedlich. "Beispielsweise haben wir in Proben von Maronenröhrlingen aus dem Großraum München in den letzten Jahren unter 40 bis über 2.000 Becquerel pro Kilogramm gemessen."

Für den Handel in der EU gilt derzeit ein Grenzwert von 600 Becquerel pro Kilogramm für die Belastung mit Caesium. Für Milch und Säuglingsnahrung ist ein Grenzwert von 370 Becquerel pro Kilogramm festgesetzt.

"Die Ergebnisse unserer Messungen führen uns noch einmal eindrucksvoll vor Augen, wie gefährlich Atomkraft ist und wie sie unser Leben für Jahrzehnte beeinflussen kann", sagte Martin Geilhufe vom Bund Naturschutz. (dpa)