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Leipzig und Dresden sind die unglücklichsten Großstädte Deutschlands

In welchen deutschen Städten die Menschen besonders zufrieden sind, zeigt das neue Großstädteranking des "Glücksatlas". Sachsen schneidet schlecht ab.

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Die glücklichsten Menschen in Deutschland leben einer Studie zufolge in Hamburg - die unglücklichsten in Leipzig.
Die glücklichsten Menschen in Deutschland leben einer Studie zufolge in Hamburg - die unglücklichsten in Leipzig. © Jan Woitas/dpa

München. Die glücklichsten Menschen in Deutschland leben einer Studie zufolge in Hamburg - die unglücklichsten in Leipzig. Das geht aus einer Erhebung hervor, die am Mittwoch vorgestellt wurde.

Im Rahmen des SKL Großstädte-Rankings wurden die Ursachen für die Zufriedenheitsunterschiede untersucht. "Besonders wichtig für die Zufriedenheit der Bürger mit ihrer Stadt sind die Höhe der Einkommen, die persönliche Gesundheit, das Zusammengehörigkeitsgefühl der Bürger und die Arbeit der öffentlichen Verwaltung", sagt Bernd Raffelhüschen von der Universität Freiburg, der das SKL Großstädte-Ranking durchgeführt hat. Befragt wurden insgesamt 3.001 Personen aus 12 Großstädten (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart, Düsseldorf, Leipzig, Dresden, Hannover, Bremen, Essen).

Neben Hamburg sind die Menschen der Studie zufolge in Frankfurt am Main und München sehr zufrieden. Die drei Städte stechen durch überdurchschnittlich hohe persönliche Glückswerte hervor sowie sehr gute Zufriedenheiten mit städtischen Merkmalen wie etwa dem Wirtschaftsstandort. Auf Rang 4 kommt Berlin. "Die Menschen hier zeigen eine hohe Zufriedenheit mit ihrem Leben, dem Einkommen und dem Arbeitsleben, sind aber mit den städtischen Angeboten, besonders mit der Verwaltung unzufrieden", heißt es in der Mittelung.

Die untere Hälfte des Rankings vereint neben den eher schwächeren Wirtschaftsdaten eine allgemeine Unzufriedenheit mit dem Verkehr, der Sicherheit, aber auch mit der öffentlichen Verwaltung. In Köln (7. Platz), Essen (8. Platz) und Bremen (10. Platz) sind darüber hinaus die Arbeitslosenzahlen wie Unterbeschäftigung eher hoch.

Die beiden Letztplatzierten Leipzig (12. Platz) und Dresden (11. Platz) vereint eine etwas ältere Bevölkerung und vergleichsweise schwache Wirtschaftszahlen. Dresden ist das Gegenteil von Berlin. Die Dresdner sind mit dem persönlichen Leben eher unzufrieden, aber begeistert von ihrer Stadt. Von der Lebenszufriedenheit in westdeutschen Städten wie Bremen oder Stuttgart sind sie aber nicht weit entfernt.

Einkommen und Wirtschaftsstandort sind für die Zufriedenheit wichtig

Laut der Studie beeinflussen die Zufriedenheit mit dem Einkommen und die Bewertung der Stadt als Wirtschaftsstandort am stärksten, wie zufrieden die Bürger einer Stadt sind. Der Spitzenreiter Hamburg ist eine attraktive Hafenmetropole mit hoher Wertschöpfung und starker Kaufkraft. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf liegt bei 64.000 Euro. Im Vergleich dazu liegt es in Leipzig, dem Schlusslicht, lediglich bei 38.000 Euro. Diese Unterschiede spiegeln sich auch in der Zufriedenheit mit dem Einkommen wider, die in Hamburg hoch und in Leipzig niedrig ist.

Das Zusammengehörigkeitsgefühl ist ein anderer wichtiger Faktor für die Stadtzufriedenheit. Es wird umso stärker empfunden, wenn die Bürger sich sicher und entspannt in ihrer Stadt bewegen können, wenn die Nachbarschaft funktioniert und wenn die Menschen gerne in Vereinen, in der Kommune oder bei Stadtfesten ehrenamtlich engagiert sind. Tendenziell gilt, dass Städte (etwa Leipzig, Berlin, Bremen, Essen), deren Bürger mit dem Zusammengehörigkeitsgefühl unzufrieden sind, auch mit der Verwaltung und mit der Sicherheitslage ihrer Stadt unzufrieden sind. (SZ/fa)

Seit 2022 ist die Süddeutsche Klassenlotterie (SKL) Partner des Glücksatlas. Das Großstädteranking 2023 erscheint als Sonderstudie im Rahmen des SKL Glücksatlas.