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Warum immer mehr Katalysatoren verschwinden

Diebe haben in diesem Jahr aus Fahrzeugen so viele Kats gestohlen wie noch nie. Das hat aber mit der Technik selbst wenig zu tun.

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Ein nachgerüsteter SCR-Katalysator ist am Unterboden eines Autos zu sehen. Diebe haben es immer öfter auf die Kats abgesehen.
Ein nachgerüsteter SCR-Katalysator ist am Unterboden eines Autos zu sehen. Diebe haben es immer öfter auf die Kats abgesehen. © Marijan Murat/dpa

München. Der Diebstahl von Katalysatoren aus Kraftfahrzeugen hat 2021 deutlich zugenommen. Allein der ADAC wurde dieses Jahr zu 903 Kat-Diebstählen gerufen, nach 420 im Jahr 2020, wie der Automobilclub mitteilte. In den Vorjahren waren es noch weniger (2019: 169, 2018: 77, 2017: 38).

Als Grund für den Anstieg beim Kat-Klau werden von Experten die hohen Rohstoffpreise für Platin, Palladium und Rhodium genannt. Diese Metalle sind das Herzstück des "Abgasreinigers", teilte das nordrhein-westfälische Landeskriminalamt (LKA) mit.

In der Polizeilichen Kriminalstatistik wird diese Art des Diebstahls nicht gesondert erfasst, dennoch zeigt der Blick auf die Auswertung einzelner Länder, dass die Zahl der entwendeten Katalysatoren um ein Vielfaches höher liegen dürfte. So geht aus einer kriminalstrategischen Auswertung des LKA Nordrhein-Westfalen aus dem Juni 2021 hervor, dass im bevölkerungsstärksten Bundesland seit dem Jahr 2019 stark ansteigende Fallzahlen zu verzeichnen sind.

Der Auswertung zufolge lagen die Zahlen 2019 noch im zweistelligen Bereich, 2020 war es landesweit bereits ein niedriger vierstelliger Wert. "Dieser Trend setzt sich aktuell verstärkt fort", sagte eine LKA-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur.

Auch in Niedersachsen wurden in diesem Jahr nach Angaben des dortigen LKA bereits mehr als 1.000 Mal Katalysatoren aus Autos ausgebaut. 2019 lag die Zahl der Katalysator-Diebstähle noch im zweistelligen Bereich. Im Folgejahr wurden bereits Fälle im mittleren dreistelligen Bereich registriert. Auch in Schleswig-Holstein lässt sich nach LKA-Angaben eine steigende Tendenz feststellen. (dpa)