Chemnitz
Merken

Deutschlands ältester Saurier ist Sachse

Die Fossilien wurden bereits im Jahr 2001 bei Ausgrabungen in der Nähe von Chemnitz gefunden. Wissenschaftler hielten die Knochen lange für etwas anderes.

 1 Min.
Teilen
Folgen
Der  versteinerte vermeintliche Kot eines Sauriers wurde bei Ausgrabungen im Jahr 2001 Chemnitz-Glösa entdeckt.
Der versteinerte vermeintliche Kot eines Sauriers wurde bei Ausgrabungen im Jahr 2001 Chemnitz-Glösa entdeckt. © Ralf Werneburg/Naturhistorisches Museum/dpa

Freiberg/Schleusingen. Was jahrelang für alten Kot gehalten worden ist, hat sich bei genauer Betrachtung als Saurierknochen entpuppt. Die stammen von einem Saurier und sollen rund 330 Millionen Jahre alt sein, heißt in einer gemeinsamen Mitteilung der TU Bergakademie Freiberg und des Naturhistorischen Museums Schloss Bertholdsburg in Schleusingen (Kreis Hildburghausen). Die beiden Institutionen fanden den vermeintlich versteinerten Kot 2001 bei Ausgrabungen in Chemnitz-Glösa.

Erst Jahre später erkannte Jörg W. Schneider von der Bergakademie nun, dass es sich in dem Stein nicht um Kot, sondern um die Schädeldachknochen eines Sauriers handelte. Eine Untersuchung des Museums ergab, dass die Knochen zu einem zwischen 70 und 80 Zentimeter langen Saurier gehörten, der im Wasser gelebt haben soll. Nach der radial orientierten Skulptur und Gestalt der Schädeldach-Knochen gehören diese zu einem temnospondylen Amphib. Dieser Temnospondyle ist der älteste bekannte Saurier-Nachweis in Deutschland und gemeinsam mit Balanerpeton aus dem Visé von Schottland der geologisch älteste temnospondyle Saurier überhaupt.

Benannt wird das Fossil vorerst nicht. "Dafür sind die Reste zu spärlich", sagte der Paläontologe Ralf Werneburg vom Naturhistorischen Museum. Um einen Namen zu bekommen, müsse ein Saurier reproduzierbar sein. Das sei bei dem Fund leider nicht möglich. (dpa/mit SZ)