Bischofswerda
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Die Angst vor einem Zeckenbiss nehmen

Mit wenig Aufwand kann man sich selbst helfen, sagt Facharzt Robert Heilscher. Er spricht über Borreliose beim Bischofswerdaer SZ-Gesundheitsforum.

Von Ingolf Reinsch
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Um Zeckenbisse und ihre Folgen geht es beim Bischofswerdaer Gesundheitsforum.
Um Zeckenbisse und ihre Folgen geht es beim Bischofswerdaer Gesundheitsforum. © dpa

Bischofswerda. Die Angst wandert bei vielen mit, wenn sie im Sommer im Wald unterwegs sind. Die Angst vor einem Zeckenbiss. Wie man sich vor den kleinen Blutsaugern schützen und was man selbst tun kann, sollte sich ein sogenannter Holzbock auf der Haut festgesetzt haben, erläutert Robert Heilscher, Facharzt in der Medizinischen Klinik des Bischofswerdaer Krankenhauses, beim nächsten SZ-Gesundheitsforum am 26. Juni zum Thema Borreliose. Der Mediziner wird erklären, was Borreliose ist, wie man vorbeugen kann und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

Wer von einer Zecke erwischt worden ist, sollte sie schnell entfernen, um das Infektionsrisiko zu minimieren. Die besten Hilfsmittel sind Zeckenkarten oder -zangen bzw. eine Pinzette. „Man muss nach einem Zeckenbiss nicht gleich in die Notaufnahme“, sagt Robert Heilscher. Er möchte Betroffenen Mut machen, das Tier selbst zu entfernen – „es kann dabei nichts passieren“. Falsch wäre nur, sie nicht zu entfernen. Weil Zecken sich aber beim Stich mithilfe kleiner Widerhacken an ihrem Stechrüssel in der Haut verankern, muss beim Herausziehen ein gewisser Widerstand überwunden werden. Das gelingt zum Beispiel mit einer speziellen Zeckenpinzette oder -schlinge aus der Apotheke. Damit greift man die Zecke möglichst knapp über der Haut und zieht sie in einer kontrollierten Bewegung senkrecht heraus – beherzt, aber dennoch vorsichtig. Robert Heilscher warnt in diesem Zusammenhang ausdrücklich vor angeblichen Hausmitteln, wie Öl oder Klebstoff. Sie sind völlig ungeeignet, betont er. Im Gegenteil, damit steigt das Krankheitsrisiko.

Fokus auf Früh- und Spätfolgen

Im zweiten Teil seines Vortrages wird der Arzt über die Therapie im Fall einer Infektion sprechen. Mediziner unterscheiden zwischen den Früh- und Spätfolgen. Rechtzeitig erkannt, können die Folgen eines Zeckenbisses gut diagnostiziert und behandelt werden. Ein Arzt sollte dann aufgesucht werden, wenn eine mögliche Rötung an der Einstichstelle nicht zurückgeht oder wenn nach einigen Tagen eine Rötung entsteht, die sich vergrößert. Gleiches gilt, wenn die Einstichstelle stark anschwillt, schmerzt, heiß wird und pocht oder grippeähnliche Symptome wie Fieber oder Gliederschmerzen auftreten. Meist erfolgt die Behandlung ambulant durch den Hausarzt, selten im Krankenhaus. Borreliose lässt sich mit Medikamenten heilen, eine Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) – eine durch einen Zeckenbiss ausgelöste Hirnhaut- beziehungsweise Gehirnentzündung – nicht. Dagegen gibt es aber eine Schutzimpfung.

SZ-Gesundheitsforum am 26. Juni, 17 Uhr, im Krankenhaus Bischofswerda, Kamenzer Straße 55, Konferenzraum. Der Eintritt ist frei.