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Die einzige ostdeutsche Taekwondo-Kämpferin schlägt sich durch

Die Dresdnerin Cora Braun überzeugt bei ihrer ersten internationalen Meisterschaft und bringt EM-Bronze mit.

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© Robert Michael

Von Alexander Hiller

Sie ist erst zarte 16 Jahre jung – aber kann schon mächtig austeilen. Die Dresdnerin Cora Braun hat bei der Taekwondo-Europameisterschaft im slowenischen Maribor ihre Feuertaufe bei internationalen Meisterschaften mit Bravour bestanden.

Die Athletin aus der Taekwondo-Abteilung des Seesportclubs „Hart am Wind“ kehrt von ihrer ersten Europameisterschaft der Internationalen Taekwondo Federation (ITF) sogar mit einer Bronzemedaille im Gepäck nach Hause zurück. Braun gehörte als zweifache amtierende deutsche Juniorenmeisterin zum deutschen Team, das sich in Slowenien in der Kategorie Tul die Bronzemedaille sicherte. Beim Tul geht es um die Darbietung von traditionellen Taekwondo-Formen.

Zudem steuerte die einzige ostdeutsche Vertreterin noch zwei vierte Plätze bei. Im Spezialbruchtest, ihrer Lieblingsdisziplin, verpasste sie nur hauchdünn das Podest. Beim Spezialbruchtest geht es darum, in welcher Höhe man festgestellte Bretter trifft. „Aus Kostengründen verwendet man bei Meisterschaften beim Spezialbruchtest keine Bretter, sondern Plasteschilder, die beim jeweiligen Treffer nach oben oder nach hinten umklappen müssen“, erklärt Cora Braun. Es geht dabei also nichts zu Bruch. Die 1,73 Meter große Taekwondo-Juniorin scheiterte in ihrer Kategorie nur ganz knapp an der Höhe von 2,20 Meter. „Mein Coach meinte, ich hätte die Höhe drin, leider habe ich nur vor das Brett gekickt und nicht den Fuß drangekriegt“, haderte die Dresdnerin, die dennoch sichtlich zufrieden war mit ihrer ersten großen internationalen Meisterschaft.

Im Team-Wettbewerb Bruchtest wurde Cora Braun mit ihrer deutschen Juniorinnen-Auswahl Vierte. Beim sogenannten Power- oder Kraftbruchtest werden pro Runde immer mehr Bretter aufgelegt, die dann auch tatsächlich zerschlagen werden müssen. Cora Braun überstand jeweils im Kampf (Duell Frau gegen Frau) als auch im Tul die erste Runde, konnte da jedoch nicht ganz vorn angreifen. „Ich bin auch mit meinen Einzelstarts ganz zufrieden, auch die Bundestrainer waren glücklich über meine Leistung und setzen auch im nächsten Jahr Hoffungen in mich“, sagte sie. Da findet dann die Weltmeisterschaft in Deutschland statt. Vielleicht macht Cora Braun da wieder von sich reden. Insgesamt starteten bei der ITF-EM in Slowenien 642 Teilnehmer aus 28 Nationen, 342 davon Junioren.