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Die Eule wacht am Fluss

Die außergewöhnliche hölzerne Skulptur ist jetzt im Röderpark für die Öffentlichkeit zu sehen. Auf einem Tornado-Baumstumpf.

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Schick sieht sie aus und passt in die Landschaft: Die hölzerne Eule des Kettensägenschnitzers Roland Karl hat ihren Platz in Walda gefunden.
Schick sieht sie aus und passt in die Landschaft: Die hölzerne Eule des Kettensägenschnitzers Roland Karl hat ihren Platz in Walda gefunden. © Thomas Riemer

Von Thomas Riemer

Großenhain. Majestätisch, den Blick gen Osten gerichtet. Der Rücken geschützt gegen Wetterunbilden aus Westen. Die Eule von Walda hat ihren Platz gefunden. Seit ein paar Tagen steht sie auf einem Baumstumpf am Rande des Röderparkes. Die Eiche – bzw. deren Reste –, die vor mehr als acht Jahren dem Tornado nicht standhielt und danach nur noch einmal austrieb, hat damit nun doch noch eine Verwendung gefunden. Dass die Holzeule nur einen Steinwurf entfernt von der 600-jährigen Eiche im Waldaer Park steht, die tatsächlich mit dem Denkmal-Uhu gekennzeichnet ist, mag auf den ersten Blick Zufall sein. Symbolträchtig ist die Tatsache allemal.

Die Idee stammt ursprünglich insbesondere von Ortschaftsrat André Anlauf sowie einem privaten Parkfreund. Sie erinnerten sich seinerzeit an den Kettensägenkünstler Roland Karl. Der stammt aus Dobra bei Bad Liebenwerda, ist seit zwölf Jahren im Geschäft. André Anlauf erinnerte sich daran, dass der Künstler in der unmittelbaren Umgebung bereits einige seiner außergewöhnlichen Exponate gezeigt hat. Die offizielle Bezeichnung des gelernten Anlagenbauers und Forstwirts ist Kettensägenschnitzer. Gekommen ist er darauf durch Reisen in die USA und nach Kanada.

Von seinen früheren Werken inspiriert, besuchten die Waldaer Parkvereinsmitglieder Roland Karl, um sich ein Bild zu machen. Schnell war klar: In dessen Werkstatt wird die Eule entstehen.

Etwa zwei Meter hoch, thront sie nun auf dem Baumstumpf. Die Idee, den Stamm des vom Tornado besiegten Baumes dafür zu verwenden, wurde auf Anraten des Künstlers verworfen. Zwar liegt das Teil noch auf dem Grundstück von André Anlauf. Aber die Gefahr, dass es noch immer zu viel Feuchtigkeit in sich hat, was später zu ungewollten Rissen an der Eule sorgen könnte, war einfach zu groß.

In Walda befindet sich „Onkel Uhu“ schon seit dem Parkfest im September. Erst im November wurde er fest auf dem Stumpf an seinem jetzigen Standort verschraubt. Und seitdem sind die Initiatoren um Parkverein und Ortschaftsrat gespannt auf die Resonanz. „Wir wollen mal sehen, wie das angenommen wird“, sagt André Anlauf. Die Idee, hier bzw. in unmittelbarer Nachbarschaft weitere Skulpturen aufzustellen, besteht allemal. „Wir wollen mit Roland Karl in Kontakt bleiben“, so Anlauf. 

An einen Märchenwald mit Onkel Uhu, Herrn Fuchs und Frau Elster denke man zwar nicht, fügt er scherzhaft hinzu. Aber denkbar ist zum Beispiel ein hölzerner Kormoran nahe der Fischtreppe. Ideen gibt es einige, geeignete Plätze ebenso. Und wer weiß: Vielleicht findet sich ja dann über den nächsten oder übernächsten Sommer sogar Verwendung für den „Originalstamm“ der Tornado-Eiche.

So oder so ist die Eule schon jetzt eine Bereicherung des Röderparkes, der nach dem Tornado und dem Hochwasser 2010 mit viel Geld zwischen Großer Röder und Mühlgraben wieder aufgeforstet wurde.