Kamenz
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Die Gala der Prinzenpaare

In Nebelschütz hat am Sonnabend eine besondere Karnevalssaison begonnen. Mit Gästen aus 50 Jahren Vereinsgeschichte.

Von Bernd Goldammer
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Prinzenpaar mit Kinderschar: Christine die II. und Marcel der II. marschieren mit den Kinderprinzen Metod (r.) und Josef sowie Kinderprinzessin Lucia zur Prunksitzung des WCV in Nebelschütz ein.
Prinzenpaar mit Kinderschar: Christine die II. und Marcel der II. marschieren mit den Kinderprinzen Metod (r.) und Josef sowie Kinderprinzessin Lucia zur Prunksitzung des WCV in Nebelschütz ein. © Bernd Goldammer

Nebelschütz. Eine besondere Faschingssaison hat am Wochenende in Nebelschütz begonnen. Zum 50. Mal feiern die Wendischbaselitzer Karnevalisten hier ihr närrisches Treiben. „Wir haben versucht, alle Prinzenpaare aus den zurückliegenden Jahren einzuladen. Die meisten konnten kommen, und viele hatten sogar ihre einstigen Kostüme an“, freut sich Daniel Wätzig, Präsident des Karnevalsvereins. Die närrische Begeisterung hat er von seinem Vater Eberhard Wätzig geerbt. Auch er wird am Sonnabend im Pfarrsaal mit herzlichem Beifall begrüßt. Der heute 88-Jährige gehört nämlich zu den Gründern des Vereins.

Büttenrede im Sauerkrautfass

Die Gründungsfeier fand am 7. Oktober 1969 – dem Staatsfeiertag der DDR – in Wendischbaselitz statt. Weil ein geeigneter Saal im Ort fehlte, ging der Karneval im Januar 1970 in Nebelschütz über die Bühne. Die Nebelschützer Konsum-Gaststätte war fast immer brechend voll. Die ganze Region war auf den Beinen. „Nur wenige wussten, welches Risiko wir eingegangen waren. Finanzielle Mittel waren äußerst knapp. Unser Kapital waren die Begeisterung und unser Zusammenhalt. Und das hat immer wieder ausgereicht, wie sich später herausstellte“, freut sich Eberhard Wätzig. Ein altes Sauerkrautfass wurde aufgemöbelt. Darin hielt Wätzig seine erste Büttenrede. Das gute Stück ist mit den Jahren zu einem Kultobjekt geworden.

Viele von Wätzigs Nachkommen sind im WCV verankert. Sogar ein Urenkel namens Lucas stand schon in der Bütt des Urgroßvaters. In diesem Jahr spielt er Sketche mit, in denen es um zahlreiche örtliche Begebenheiten geht. Auch im diesjährigen Programm wird getanzt, gewitzelt und gespöttelt. Meistens kommt die Rede auf Bürgermeister Thomas Zschornack. Er zeigt sich jedes Mal amüsiert. Denn er kennt das alles. Mit seiner Frau Beate bildete er das Prinzenpaar des Jahres 1992. „Tollitäten spielen bei uns nach wie vor eine große Rolle“, betont Daniel Wätzig. 40 Prinzenpaare habe sein Vater ernannt. Zehn wurden inzwischen von ihm berufen. Bis heute ist es gelungen, den alljährlichen Wechsel als Tradition beizubehalten. Obwohl das nicht leicht ist. Es werden hohe Anforderungen gestellt. Schließlich muss das Prinzenpaar für Stimmung sorgen und auf der Bühne auch mal improvisieren.

Ein Zwei-Stunden-Programm

Diese Aufgabe obliegt nun Christine der II. und Marcel dem II., die für die 50. Saison ausgewählt wurden. Das Motto lautet: „Der WCV der feiert rund, 50 Jahre kunterbunt.“ Über zwei Stunden reiht sich Gag an Gag. Die große Zahl der Mitwirkenden ist beeindruckend. Eberhard Wätzig genießt die Rolle des Nestors im Karnevalsgeschehen. Manchmal schüttelt er an diesem Jubiläumsabend mit dem Kopf und sagt: „Ich hab’ nicht gedacht, dass wir mal zusammen das 50. Jubiläum feiern werden. Ich staune immer wieder, wie wir das alles geschafft haben.“ Am Beifall ist zu hören, dass es auch in diesem Jahr gelungen ist, ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine zu stellen.

Am Freitag, dem 21. Februar, geht es mit dem Weiberfasching weiter. Einen Tag später gibt es einen Kappenabend, und am 24. Februar wird im Pfarrsaal „Bjesada“ ausgiebig Rosenmontag gefeiert.

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