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Die Geschichte der sächsischen Textilindustrie

Die Herstellung von textilen Erzeugnissen hat in Sachsen eine lange Tradition, die bis heute noch gepflegt wird.

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© Hasan Oguz Altuntas

Was zunächst mit kleinen Weber- und Spinnereien begann, entwickelte sich im Zeitalter der Industrialisierung zu einer bedeutenden Branche, in der viele tausend Menschen tätig waren. Ein Schwerpunktgebiet war neben der Region Crimmitschau-Meerane-Glauchau und dem Erzgebirge dabei stets auch immer das Vogtland südlich von Zwickau. Dort gab es besonders viele Betriebe, und dort wurde unter anderem auch die sogenannte Plauener Spitze(R) produziert, die von da aus Weltruhm erlangte.

Ein kleiner Blick in die Geschichte

Mit der Entwicklung der sächsischen Textilindustrie ging auch die Entwicklung einer besonderen Architektur einher, die für großes Aufsehen sorgte. So besaßen viele Textilfabriken eine pompöse Palastarchitektur, die die Blicke auf sich zog. In diesen Palästen residierten allerdings keine aristokratischen Herrscherfamilien, sondern in ihnen waren vielmehr fleißige Textilarbeiter tätig, die wertvolle Tücher und Kleidungsstücke im Akkord herstellten. Das Aufkommen der Textilindustrie verhalf auch einem weiteren Industriezweig zum Durchbruch: der Maschinenbauindustrie. Denn dort wurden die Webstühle, Spinnräder und andere Maschinen hergestellt, die im Laufe der Zeit immer moderner wurden und die Arbeitsbedingungen der Angestellten Stück für Stück erleichterten. Bis in die 1980er-Jahre hinein war die Textilindustrie in weiten Teilen Sachsen strukturgebend und beschäftigte eine Vielzahl an Menschen. Mit der Wiedervereinigung allerdings erfuhr dieser Industriezweig eine große Zäsur. Die Anzahl der Beschäftigten sank von etwa 300.000 Menschen auf unter 50.000.

Die Plauener Spitze

Zu den bekanntesten Produkten aus Plauen zählt die bereits angesprochene Plauener Spitze(R). Diese wurde Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt und diente zur Veredlung von ursprünglich glatten Baumwollstoffen. Durch die massenhafte Herstellung der Spitze gelang es Plauen damals, zu einer der reichsten Städte Sachsens aufzusteigen. Zur Anwendung kam und kommt die Spitze vor allem bei Tischdecken, Kleidern, Servietten oder Gardinen. Auch heute noch gibt es in Plauen und Umgebung Stickereien, die unter dem Label Plauener Spitze(R) diverse Artikel herstellen, die nach wie vor einen großen Käuferstamm begeistern.

Die heutige Situation

Aktuell gibt es rund 250 Unternehmen mit etwa 15.000 Arbeitnehmern in Sachsen, die der Textilindustrie zugerechnet werden. Die zu früheren Zeiten vergleichsweise geringe Anzahl an Mitarbeitern soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Textilindustrie immer noch eine bedeutende Rolle spielt. Die hier hergestellten Produkte werden zum Teil rund um den gesamten Globus verkauft. Der wesentliche Unterschied zu damals ist allerdings, dass die meisten Arbeiten inzwischen von Maschinen und nicht mehr von Menschen verrichtet werden.

Plissees aus Plauen

Nach wie vor ist Plauen ein sehr wichtiger Standort, an dem verschiedene Textilprodukte hergestellt werden. So sitzt dort beispielsweise die Firma Sensuna, welche hochwertige Plissees für Fenster und Türen herstellen lässt. Das Unternehmen gehört zu den weltweiten Marktführern in diesem Segment und zeichnet sich durch seine besonders nachhaltige Produktion aus. Genauere Informationen zu Sensuna finden Interessenten unter https://www.sensuna.de/. Übrigens, Interessenten finden Plissee aus deutscher Herstellung auf heimtextilien.com und wer hier kauft, tut auch etwas für den Erhalt des traditionellen Textilstandort.

Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit der externen Redakteurin P. Mücke.