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Heiße Zeiten

Die Hitze sorgt für eine hohe Waldbrandgefahr. Kreisforstamt und Feuerwehr sind in Bereitschaft. Auch die Verkehrsbehörde warnt: Vorsicht auf asphaltierten Straßen!

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© Rico Löb

Rico Löb & Frank Oehl

Die Hitze hat die Waldbrandgefahr in Ostsachsen wieder stark ansteigen lassen. Bereits seit Freitag gelten vielerorts die höchsten Warnstufen 4 und 5. Experten rechnen damit, dass sich die Lage über das Wochenende weiter verschärfen wird. Erste kleinere Brände soll es schon gegeben haben. In der Integrierten Rettungsleitstelle Ostsachsen in Hoyerswerda wurde bereits ein Arbeitsplatz zur Waldbrandfrüherkennung besetzt. Hier beobachtet tagsüber ein Mitarbeiter des Kreisforstamtes über Kameras das aktuelle Geschehen in den Wäldern der Region.

„Seit über 100 Jahren gibt es das System der Feuerwachtürme“, so Thomas Sobczyk vom Kreisforstamt Bautzen. „Uns stehen mehrere dieser Feuerwachtürme im gesamten nördlichen Kreisgebiet zur Verfügung. Auf jedem ist eine Kamera installiert, die innerhalb von acht Minuten die gesamte Umgebung scannt“, so Sobczyk. Werde eine Rauchentwicklung auf diesen Kamerafotos festgestellt, so werde dies umgehend über einen zweiten Turm angeprüft und anschließend eine Kreuzpeilung vorgenommen. Danach geht die Information direkt an den Leitstellendisponenten, der die Feuerwehr alarmiert.

Fahrzeuge nicht im Wald abstellen

„Die Feuerwehren der Region sind in der Waldbrandbekämpfung sehr erfahren“, sagt Dieter Kowark, Leiter der Berufsfeuerwehr in Hoyerswerda. „Es gibt hier eine Vielzahl an Tanklöschfahrzeugen und spezieller Technik, um schnell und effektiv bei Waldbränden eingreifen zu können“, so Kowark. Er und seine Kameraden profitieren vom Waldbrandfrüherkennungssystem. Schon oft haben die Feuerwachtürme rechtzeitig Brände gemeldet und damit Schlimmeres verhindert. Doch vermeiden lassen sich die berüchtigten Waldbrände nicht.

Immer wieder müssen die Feuerwehrleute vor allem an heißen und trockenen Tagen wie jetzt zu ihren Einsätzen ausrücken. Nicht selten ist hierbei fahrlässige und auch vorsätzliche Brandstiftung im Spiel. „Gerade weggeworfene Zigaretten machen uns sehr zu schaffen“, sagt Thomas Sobczyk vom Kreisforstamt. Und im Wald selbst ist der Umgang mit offenem Feuer sowieso grundsätzlich verboten. Für Waldbesucher gilt außerdem: Fahrzeuge immer außerhalb abstellen. Zum einen müssen die Rettungswege freigehalten werden, zum anderen können heiße Fahrzeugteile für fatale Brände sorgen. Wer wissen möchte, welche Waldbrandgefahrenstufe derzeit in seiner Gegend vorherrscht, kann sich im Internet unter der Internetadresse www.mais.de/php/sachsenforst.php näher informieren.

Tempolimit eine Option

Die extreme Sonnenhitze sorgt auch für eine angespannte Lage in den Verkehrsbehörden. So hat am Freitag das Land Sachsen-Anhalt auf mehreren Autobahnstrecken – zum Beispiel zwischen Halle und Leipzig – ein Tempolimit von 80 km/h eingeführt. Damit soll die Unfallgefahr angesichts von möglichen Asphaltverwerfungen reduziert werden. Ähnliches ist auch in Sachsen denkbar, war bis am Freitag aber noch keine Option, teilte das zuständige Landesamt mit. Man beobachte die Lage weiter.

Eine Hitzefolge wird übrigens von den Organisatoren des heutigen 36. Oberlichtenauer Sommerlaufes gemeldet. Wolfgang Bieger: „Aufgrund der angekündigten extremen Hitze wird die lange Strecke des Sommerlaufes nicht über den Gipfel des Keulenbergs führen.“ Dafür werde die neue 4,9-Kilometer-Schleife für die Teilnehmer des Hauptlaufes zweimal absolviert.

Informationen zu den Waldbrandwarnstufen unterwww.mais.de/php/sachsenforst.php