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Die Hoffnung kehrt  nach Bautzen zurück

Budissa feiert gegen Wilsdruff einen klaren Heimsieg. Einheit Kamenz trennt sich torlos von Blau-Weiß Leipzig.

Von Jürgen Schwarz
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Ein Zweikampf zwischen dem Wilsdruffer Roma Stührenberg (links) und Tom Hagemann. Der Bautzener war am Sonnabend mit zwei Toren der Mann des Tages beim 5:0-Heimsieg von Budissa.
Ein Zweikampf zwischen dem Wilsdruffer Roma Stührenberg (links) und Tom Hagemann. Der Bautzener war am Sonnabend mit zwei Toren der Mann des Tages beim 5:0-Heimsieg von Budissa. © Torsten Zettl

Fußball-Landesliga. Am 18. Mai dieses Jahres bestritt Budissa sein letztes Heimpunktspiel. Zum Abschied aus der Regionalliga Nordost gab es vor 341 Besuchern ein 1:2 gegen den ZFC Meuselwitz. Rund drei Monate später pilgerten 350 zahlende Zuschauer ins Stadion Müllerwiese - wohlgemerkt zum ersten Heimspiel in der Landesliga Sachsen. Und sie werden ihr Kommen nicht bereut haben, denn die Spreestädter feierten gegen Neuling SG Motor Wilsdruff einen 5:0 (4:0)-Kantersieg.

Die Gastgeber, die vor dem Anpfiff die offizielle Saisoneröffnung mit einem Familienfest eingeläutet hatten, begannen wie die Feuerwehr. Schon nach 180 Sekunden zeigte der Dresdner Schiedsrichter Martin Wadewitz auf den Elfmeterpunkt, aber Torhüter Michael Arnold parierte den von Joseph Gröschke geschossenen Strafstoß glänzend. Für Arnold war es die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte. 2012 war er vom FC Erzgebirge Aue nach Bautzen gewechselt, hatte Budissa nach sechs Oberliga-Einsätzen aber schon in der Winterpause wieder in Richtung Kamenz verlassen. Aus der Lessingstadt war der inzwischen 30 Jahre alte Torhüter 2016 zu Motor Wilsdruff gekommen.

An Mangel an Beschäftigung konnte sich Arnold nicht beklagen und musste bis zur Pause das Leder viermal aus dem Netz holen. Tom Hagemann (8., 45./Foulelfmeter), Julien Hentsch (30.) und Max Kubitz (32.) brachten die drückende Überlegenheit der Budissen auch im Ergebnis zum Ausdruck. Zudem traf Hagemann noch den Pfosten (15.). Motor konnte offensiv kaum Akzente setzen.

Wilsdruffer Keeper hält stark

„Zur Pause hätten wir auch 7:0 führen können, aber mit Michael Arnold hat Wilsdruff einen sehr, sehr guten Keeper im Tor. Der wird Motor in dieser Saison sicher den einen oder anderen Punkt festhalten“, stellte Budissas Coach Thomas Hentschel später fest. Zur zweiten Halbzeit versuchte Gäste-Coach Paul Rabe seiner Mannschaft neues Leben einzuhauchen, brachte Georg Bormann und Willi Richter in die Partie und stellte das System um. Bis zur 71. Minute blieb Motor dann sogar ohne Gegentor, wobei die Gastgeber mindestens einen Gang zurückschalteten. Das 5:0 durch Danny Gärtner war dann aber für Budissa verdient. „Wir wollten die zweite Halbzeit gewinnen, das ist uns gelungen. Jeder weiß, dass es schwer ist, nach so einer temposcharf geführten ersten Halbzeit und einem so deutlichen Vorsprung, nach der Pause diesen Rhythmus wieder aufzunehmen“, resümierte Hentschel. Kollege Paul Rabe konstatierte: „Bautzen war an diesem Tag eine Nummer zu groß für uns.“

Der Verzweiflung nahe war Frank Rietschel, Trainer der Kamenzer. Einheit kam gegen Aufsteiger Blau-Weiß Leipzig trotz einer Vielzahl hochkarätiger Möglichkeiten nicht über ein 0:0 hinaus. In der 90. Minute hätte Alexander Schidun noch das Siegtor markieren können, aber der Kapitän verschoss einen an Cornelius Gries verwirkten Foulelfmeter. „Wir müssen lockerer werden, dann werden wir in den Abschlussaktionen auch wieder erfolgreich sein“, glaubt Rietschel.

Bautzen: Zoul - Gröschke, Sidlo, Patka, Lehmann (78. Röhle), Noack (61. Gärtner), Rülicke, Kubitz, Hentsch, Mühlmann (69. Meißner) und Hagemann.

Kamenz: Kostal - Schulze (53. Grellmann), Sobe (71. Kanyai), Gries, Rettig, Barnickel (46. Tänzer), Häfner, Huth, Krautschick, Schidun und Graage.