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Die Hundert-Punkte-Werkstatt

Ein Unbekannter brachte ein Auto mit Fehlern zur Inspektion. Was das für den Kfz-Meister Karsten Noack bedeutete.

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© Egbert Kamprath

Von Franz Herz

Dippoldiswalde. Die Kfz-Werkstatt von Karsten Noack im Dippoldiswalder Ortsteil Reinberg hat von der Robert Bosch GmbH eine besondere Auszeichnung für höchste Qualität bekommen, wie Bosch informierte. Zu ihm kam einmal ein Auto zur Inspektion, das mit einigen vorbereiteten Fehlern gespickt war. Dann hat sich der unbekannte Kunde genau notiert, wie alles lief. Wurden die zugesagten Termine eingehalten? War der Preis fair? Haben Noack und seine Mitarbeiter das Auto so gründlich geprüft, dass sie alle Fehler erkannt und beseitigt haben? Da kann schon mal jemand etwas übersehen, aber in der Reinberger Werkstatt ging nichts daneben. Das war auch gut so, denn der unbekannte Kunde ist als Testkäufer von der Firma Bosch geschickt worden. Diese überprüft auf diese Art die Arbeit ihrer Werkstattpartner. In Reinberg konnte der Tester aber zufrieden sein. Das Team von Karsten Noack hat hundert von hundert möglichen Punkten geholt. „Damit gehört dieser Autocrew-Partner mit zu den qualitativ besten Betrieben der Bosch Werkstatt-Konzeptpartner“, teilte Bosch mit.

Werkstatt auf dem Hof der Eltern

Karsten Noack, der Werkstattinhaber, ist 35 Jahre alt und stammt aus Reinberg. Er hat seine Lehre in Dresden bei der Sachsengarage gemacht und dort auch einige Jahre Berufserfahrung gesammelt. Danach hat er in einem Vollzeitkurs bei der Handwerkskammer und im Haus des Kfz in Dresden seine Meisterprüfung absolviert. Mit diesem Wissen und der Erfahrung hat er 2003 in Reinberg seine eigene Werkstatt eröffnet. Einen Seitenflügel des elterlichen Dreiseithofs hat er schrittweise für sein Unternehmen umgebaut.

Inzwischen hat sich Noack etwas spezialisiert, vor allem in Richtung hochwertige Dieselfahrzeuge und deren Einspritzpumpen. Auch die nötige Qualifikation für die Arbeit mit Elektroautos hat die Werkstatt. „Allerdings fahren davon noch nicht so viele in der Region“, stellt Noack fest.

Seine Werkstatt ist im Laufe der Jahre Schritt für Schritt gewachsen. „Neukunden habe ich am ehesten durch Mund-zu-Mund-Propaganda gewonnen“, sagt er. Heute arbeitet seine Frau Mandy mit im Betrieb, und Noack hat sechs Angestellte. 2011 hat er sich Autocrew angeschlossen. Das ist die Werkstattmarke von Bosch. Damit stehen ihm die Möglichkeiten des großen Autozulieferers zur Verfügung, und er bekommt auch Unterstützung bei der Organisation der Werkstatt. „Es gibt ein Qualitätshandbuch, wie Bosch die Arbeit in den Werkstätten haben will“, erzählt Noack. Aber Bosch stellt nicht nur Bücher ins Regal, sondern kontrolliert auch, ob die Arbeit passt. Nach den Kontrollaktionen gibt es Auswertungsgespräche. „Da geht es darum, was gut gelaufen ist, was nicht, was ausbaufähig ist“, erzählt der Kfz-Meister. Hinter dem guten Ergebnis von hundert Punkten stehen umfangreiche Schulungen der Mitarbeiter und klar geregelte Abläufe im Betrieb. Noack geht davon aus, dass jeder Kunde, wenn er sein Auto zum Service bringt, auch eine Spitzenleistung erwartet. Der Testkäufer hat diese bekommen, und andere Kunden können dieses auch erwarten.