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Die Königsmacherin

Kiel. Die Flensburger Gymnasiallehrerin Anke Spoorendonk (Foto: dpa) ist gefragter denn je. Die 57-Jährige mit dem blonden Kurzhaarschnitt könnte nach der knappen Entscheidung zur „Königsmacherin“ werden.

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Kiel. Die Flensburger Gymnasiallehrerin Anke Spoorendonk (Foto: dpa) ist gefragter denn je. Die 57-Jährige mit dem blonden Kurzhaarschnitt könnte nach der knappen Entscheidung zur „Königsmacherin“ werden. Immer dann, wenn es in Umfragen eng war zwischen Rot-Grün und Schwarz-Gelb, wurde der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) als Zünglein an der Waage beschworen.

Jetzt ist es so gekommen. Wiederholt hatte die Vorsitzende der SSW-Landtagsgruppe für eine tolerierte Minderheitsregierung geworben. „Es ist an der Zeit, dass Parlament und Regierung lernen, anders miteinander umzugehen.“

Eine Original-Dänin ist Anke Spoorendonk nicht, aber von ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung her ein „waschechtes“ Kind der deutsch-dänischen Grenzregion. Ihr Vater Heinrich Hinrichsen saß lange für den SSW in der Ratsversammlung der Stadt Schleswig. Anke Spoorendonk hatte seit 1990 als SSW-Abgeordnete ein Mandat im Kreistag Schleswig-Flensburg, bevor sie 1995 als Nachfolgerin des legendären Karl Otto Meyer erstmals zur Landtags-Spitzenkandidatin gekürt wurde. Schon vor zehn Jahren unterstrich Spoorendonk: „Ich bin gegen das dreigeteilte deutsche Schulsystem und für eine ungeteilte Schule nach dänischem Vorbild von der ersten bis zur neunten Klasse.“

Bis 1977 lebte sie gut ein Jahrzehnt lang in Kopenhagen. Dort studierte sie Geschichte und Deutsch, die sie am dänischen Gymnasium Duborg-Skolen in Flensburg unterrichtet. Verheiratet ist die 57-Jährige mit John Kjems Spoorendonk. Das Ehepaar hat zwei erwachsene Kinder. (dpa)