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Die Kraft des Wassers

Der Heimatverein Hartha lädt ein, und immer mehr Wanderlustige kommen. Diesmal geht es an die Zschopau.

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Die Wandergruppe des Harthaer Heimatvereins konnte am Sonnabend das Herzstück der Wasserkraftanlage Steina begutachten. Unser Foto zeigt nur einige der rund 100 Teilnehmer und drei der insgesamt vier Turbinen, die dort Strom erzeugen.
Die Wandergruppe des Harthaer Heimatvereins konnte am Sonnabend das Herzstück der Wasserkraftanlage Steina begutachten. Unser Foto zeigt nur einige der rund 100 Teilnehmer und drei der insgesamt vier Turbinen, die dort Strom erzeugen. © Foto: Dietmar Thomas

Von Christian Kluge

Hartha. Blauer Himmel, Sonnenschein, kaum Wind und nicht zu kalt. Die Voraussetzungen für die Wanderung des Harthaer Heimatvereins waren am Sonnabend so gut wie lange nicht mehr in den letzten Tagen und Wochen. Und das zeigte sich dann auch bei der Teilnehmerzahl.

Silke Weise, Vorsitzende der Harthaer Heimatfreunde, strahlte über das ganze Gesicht: „Heute haben wir die größte Wandergruppe, die wir bisher überhaupt hatten. Angefangen haben wir mit ungefähr 60 Teilnehmern.“ Ihr recht kleiner Verein hat zwar nur 20 Mitglieder, aber über 100 Teilnehmer hatten sich um 9.30 Uhr am Startort der Wanderung in Hartha eingefunden, nachdem der Aufruf dazu wie immer auch im Stadtanzeiger abgedruckt wurde. „Wir wollen den Menschen unsere Heimat näherbringen“, begründet Silke Weise ihre Motivation.

Ihr Verein kooperiert auch mit der Interessengemeinschaft „Wir – für ein schöneres Hartha“. Einige Mitglieder sind in beiden Organisationen dabei. Zweimal im Jahr gibt es diese gemeinsamen Wanderungen. Dazu auch andere Veranstaltungen wie eine Stadtführung. Der Weg von Hartha zum Wasserkraftwerk Steina war am Sonnabend zwar nur acht Kilometer lang, aber da gab es natürlich auch noch einen gemütlichen Zwischenstopp.

Regina Roßbach vom Heimatverein war auch in diesem Jahr bei der Wanderung dabei. „Es gab eine Pause in Steina mit Kaffee, Tee und Glühwein. Die hat dann rund eine Stunde gedauert“, erzählt Roßbach, nachdem die ganze Truppe nach zwölf Uhr am großen Tor des Wasserkraftwerkes Steina eintrifft. Wobei man natürlich berücksichtigen muss, dass es unter den Wanderfreunden auch einige recht betagte Senioren gegeben hat, die zwar fit sind, aber nicht so schnell wie der Rest der Truppe.

Und für die steht auch ein kleiner Shuttle-Service oben am Berg am Restaurant Merkur in Saalbach bereit für die Rückfahrt nach Hartha. Allerdings für die meisten nicht vor dem Mittagessen, das von den Organisatoren nach Abfrage vorbestellt wird und auf die hungrigen Wanderer pünktlich ab 13 Uhr wartet – mit drei Gerichten zur Auswahl.

Vorher stand allerdings noch eine halbstündige Führung durch das Wasserkraftwerk Steina an der Zschopau auf dem Programm. Olaf Stephan – als einziger Mitarbeiter Herr über die vier Turbinen, die Strom erzeugen – führte die interessierte Wandergruppe durch seine große Arbeitswelt, die sich 1,3 Kilometer lang am Mühlgraben erstreckt und vom Wasserstand des benachbarten Flusses abhängig ist.

Beim Rückblick auf 2018 sagt Stephan: „Wir haben die vier Turbinen hier normalerweise mit jeweils 125 Kilowattstunden laufen. Letzten Sommer lief nur noch eine mit fünf Kilowattstunden. Da war alles ganz knapp hier.“ Denn entscheidend für die Stromproduktion ist im Wasserkraftwerk Steina die Höhendifferenz zwischen Mühlgraben und Zschopau – und natürlich die Wassermenge, die zur Verfügung steht. Und die war im Sommer 2018 sehr dürftig,