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„Die Landschaft ist einzigartig“

Ferienzeit ist Urlaubszeit. Wir berichten in loser Folge über Seenland-Urlauber und Menschen, die Feriengäste hier betreuen oder begleiten.

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Die Besucher aus Baden-Württemberg hatten viel Spaß beim Ausführen der Alpakas.
Die Besucher aus Baden-Württemberg hatten viel Spaß beim Ausführen der Alpakas. © Foto: Silke Richter

Von Silke Richter

Lausitzer Seenland. Es ist Mittwochnachmittag. Cornelia Schnippa steht in der Futterküche und schneidet Möhren in Scheiben. In wenigen Minuten werden die ersten Gäste aus Baden-Württemberg da sein. Sie möchten die auf dem Bauernhof beheimateten Alpakas Mateo, Sam, Titus und Robin kennenlernen. 

Tags zuvor waren bereits Besucher aus Tschechien bei Cornelia Schnippa in Tätzschwitz zu Gast. Man verständigte sich auf Englisch, Sorbisch sowie mit Händen und Füßen. „Wir haben uns dennoch gut verstehen können. Was die Besucher besonders gefreut hat: Dass ich Prospekte in tschechischer Sprache dahabe“, berichtet Cornelia Schnippa. 

Es klingelt am Hoftor. Die Gäste sind pünktlich. Sabine Retzbach, Annerose Hopp und Helmut Thommes haben schon Partwitz und den Spreewald erkundet. Nun sind die Kurzurlauber gespannt auf den Nachmittag auf dem Bauernhof. Der beginnt mit sehr viel Ruhe. Nervosität und Unruhe übertragen sich schnell auf die Alpakas, denen von Natur aus ein sanftes Gemüt nachgesagt wird, das positiv „ansteckend“ wirkt. Deshalb eignen sich diese Tiere auch sehr gut für tiergestützte Therapie, berichtet Cornelia Schnippa. Allein die Anwesenheit der Tiere sorgt oft für verblüffende und unvergessliche Momente. So habe ein Mann, der an einem Tumor litt, seit langer Zeit mal wieder mit den Augenlidern gezuckt, als die Alpakas sanft an seine Hand stupsten und sich dann wie selbstverständlich direkt vor das Bett des schwerkranken Mannes legten. Diese Situation verschlug selbst der erfahrenen Cornelia Schnippa für einen Moment die Sprache. „Das habe ich bei meinen Alpakas auch noch nie so erlebt. Da hatte auch ich Gänsehaut“, erzählt die Tätzschwitzerin.

Und dann ist es endlich so weit: Es geht auf die Koppel. Kaum sind Cornelia Schnippa und ihre Besucher in Sichtweite, werden sie von den vier Alpakas beobachtet und nicht mehr aus den Augen gelassen. Die drei Gäste dürfen sich jeweils eines der Tiere aussuchen und es wenig später am Halfter über die Wiese führen. Fast scheint es so, als finde sich das jeweilige passende Paar von ganz allein zusammen. Für Cornelia Schnippa ähnelt diese Situation einem natürlichen Ritual. „Es fügt sich fast immer von ganz allein zusammen“, erklärt die 51-Jährige. Die Zeit mit den Alpakas auf der Koppel vergeht viel zu schnell.

Und was sagen die Besucher? „Schade, dass es schon vorbei ist. Es war fantastisch. Wir kommen definitiv wieder. Nicht nur wegen der Alpakas. Die Landschaft ist einfach traumhaft schön und einzigartig“, schwärmt Helmut Thommes.