Bei der Verarbeitung von Flussspat in der Fluorchemie Dohna GmbH kommt es auf die Mischung an. Deshalb genügt es nicht, sich nur von einem Bergwerk mit dem Mineral beliefern zu lassen.
So wird aus der ganzen Welt Flussspat nach Deutschland verschifft. Der von Dohna nächstgelegene Hafen ist der in Dresden. Dort wurden zwölf Jahre lang die Schiffe entladen. Die dabei entstandenen Berge an Flusspat sind dann Lkw für Lkw nach Dohna abgefahren worden. Doch damit ist nun Schluss. Am 28. März wurden die letzten 300 Tonnen Flussspat im Alberthafen Dresden verladen, teilt die Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH (SBO) mit. Ab 1. April hat das Umweltamt Dresden die Lagerung im Hafen untersagt. „Damit geht eine Ära zu Ende. Nun müssen die Transporte per Lkw erfolgen“, erklärt die SBO. Geholt wird der Sand nun vom 270 Kilometer von Dohna entfernten Hafen Haldensleben. Die Fluorchemie verarbeitet Flussspat seit 1903 auf ihrem Gelände. Um das Unternehmen bei der Flussspat-Versorgung zu unterstützen, hat die SBO eine Kooperation mit der Umschlags- und Handelsgesellschaft Haldensleben mbH geschlossen. „Wenn 20.000 Tonnen Flussspat ab jetzt auf der Straße transportiert werden müssen, sind das im Jahr etwa 800 Lkw-Fahrten zusätzlich“, erklärt SBO-Geschäftsführer Heiko Loroff. „Dadurch werden die ohnehin schon stark befahrenen Autobahnen noch mehr belastet.“ In diesem speziellen Fall ist das die A 4.
Pro Jahr haben etwa 35 Binnenschiffe rund 22.000 Tonnen Flussspat zum Alberthafen Dresden transportiert. Flussspat ist ein Mineral, das laut SBO als Massengut hervorragend für den Transport per Binnenschiff geeignet ist. Aus verschiedenen Bergwerken weltweit wird der Rohstoff erst per Seeschiff nach Rotterdam gebracht und anschließend per Binnenschiff nach Dresden, wo die sortenreine Lagerung erfolgte. Dass das nun untersagt ist, begründet das Umweltamt Dresden mit „erheblichen Mängeln an den Hafenanlagen, die zur Gefährdung von Boden und Gewässer führen“. Die Behörde fordert, dass das Zwischenlager eine Flächenbefestigung, eine neue Entwässerung und Abscheidetechnik bekommt sowie Hochwasserschutz. Die Investitionskosten werden auf 1,6 Millionen Euro geschätzt. Das sei jedoch unwirtschaftlich, erklärt die SBO.
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