Die Erhöhung der Elternbeiträge hätte chaotischer nicht laufen können: Erst wollte das Rathaus auf einen Schlag die maximal möglichen Beitragssätze festlegen. Einspruch des Stadtrates. Daraufhin einigte man sich auf eine schrittweise Erhöhung zum Januar 2017 und zum Januar 2018. Einspruch der Eltern. Als Nächstes nahm man die zweite Erhöhung wieder zurück – allerdings erst, als diese schon in Kraft getreten war.
Seit Jahresbeginn zahlen die Eltern jetzt die Maximalsätze. Immer noch. Denn eine sofortige Durchsetzung dieser „Rücksenkung“ war offenbar nicht drin. Seit Jahresbeginn warten die Eltern nun darauf, dass sich der Beschluss auf ihrem Konto bemerkbar macht. Blicken Sie noch durch? Es geht sogar noch weiter. Voraussichtlich ab Mai wird die zweite Erhöhung wieder zurückgenommen – um dann zum Jahreswechsel endgültig auf die maximal höchsten Beitragssätze zu gehen. Zu alldem kommt, dass sich Stadträte und Verwaltung seit Wochen darüber streiten, was sie Anfang dieses Jahres eigentlich genau vereinbart haben.
Das alles erscheint von außen betrachtet höchst unprofessionell. Dieser Eindruck ist auch bei den Eltern entstanden. Sie werden jetzt wahrscheinlich noch ganze acht Monate von den maximalen Elternbeiträgen verschont bleiben, bevor die Erhöhung dann ab 2019 voll durchschlägt. Das wird die nächste Welle der Empörung bringen. Klar sparen die Familien in diesem Jahr einige Zehner, die sie in Kinokarten und Eiskugeln investieren können. Aber ob das den Vertrauensverlust in die Stadtpolitik aufwiegt?