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Die Neugasse wird neu

In der zweiten Märzwoche soll der Ausbau weitergehen. Dafür sollen knapp eine Million Euro investiert werden.

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© Claudia Hübschmann

Von Udo Lemke

Meißen. Ihrem Namen wird die Neugasse schon lange nicht mehr gerecht. Denn neu soll sie erst einmal aussehen. Nach wie vor bietet die wichtigste Durchgangsstraße durch die Altstadt ein trauriges Bild. SZ-Leser Manfred Richter aus Weinböhla beklagt, dass sich das Baugeschehen in der Neugasse schon über viele Jahre hinziehe: „Diese Straße im Zentrum der Touristenstadt Meißen macht einen sehr schlechten Eindruck. Sie ist eine Hauptverbindung von der Porzellanmanufaktur zur historischen Altstadt und somit für Touristen besonders auffällig.“ Nach Herrn Richter würde sie hinsichtlich einer Rekonstruktion mehr Beachtung verdienen, „nicht erst dreißig Jahre nach der Wende“. Wie es mit dem Bau auf der Neugasse weiter gehen soll, lautete die Frage an die Stadtverwaltung. Sprecherin Katharina Reso erklärte: „Sobald der Frost aus dem Boden ist, voraussichtlich um den 12. März, starten die Arbeiten wieder. Nächster Abschnitt ist der Bereich stadtauswärts rechts von Stiftsweg bis Sparkasse, hinzukommen Kanalarbeiten am Stiftsweg selbst.“

Begonnen hatten die Bauarbeiten auf der Neugasse schon 2016. Da hatten die Meißener Stadtwerke bereits Teilarbeiten an ihren Trinkwasser-, Gas- und Stromversorgungsanlagen umgesetzt, was eine wesentliche Voraussetzung für die Neugestaltung und den Ausbau der Neugasse darstellt. Um die Neugasse grundhaft zu sanieren, müssen teilweise die Kanäle für Leitungen neu gebaut und die Kanalhausanschlüsse komplett neu geschaffen werden. Außerdem müssen Mittel- und Niederspannungskabel verlegt, die öffentliche Beleuchtung sowie Straßenbau und die Gestaltung des Platzes vor der Sparkasse erledigt werden (SZ berichtete). Insgesamt soll die neue Neugasse 1 447 000 Euro kosten. Um die in diesem Jahr 969000 Euro bereitzustellen, mussten 400 000 Euro aus der Liquiditätsrücklage finanziert werden. Der Plan der Stadtverwaltung, dieses Geld aus den Ausgleichsbeträgen zu nehmen, die Eigentümer im Sanierungsgebiet Historische Altstadt zahlen mussten, war im Stadtrat abgelehnt worden. Auf die Frage nach dem Zeitplan, erklärte Katharina Reso, dass der Großteil der Arbeiten nach Möglichkeit 2018 abgeschlossen sein soll, „letzter Abschnitt ist der Platz vor der Sparkasse“.

Bereits verlegt sind Gehwegplatten gegenüber der Sparkasse. Sie weisen zur Straßenseite hin ein Gefälle auf, das Gehbehinderte als problematisch schilderten. Dazu erklärte die Sprecherin, dass die Gehwegplatten im Zuge der Umgestaltung überall mit dem üblichen Gefälle von 2,5 Prozent verlegt worden sind, damit das Regenwasser abfließen kann. „Es könnte sein, dass an einer Stelle die Spur mit dem Kleinpflaster zwischen Gehweg und Bord ein stärkeres Gefälle aufweist, aber dort am Rand müssen die Passanten nicht zwingend entlang.“

SZ-Leser Manfred Richter erklärte, dass die Sauberkeit in der Neugasse sehr zu wünschen übrig ließe. „Papier, Unrat und große Mengen Zigarettenkippen lassen darauf schließen, dass nicht regelmäßig gereinigt wird. Gibt es denn noch eine Kehrmaschine?“ Dem entgegnete Katharina Reso, dass die Straßen in der Stadt von April bis Oktober nach einem Tourenplan gereinigt werden. „Hier ist die Neugasse als eine der ersten Straßen an der Reihe. Im Winter fahren die Kehrmaschinen nach Bedarf, bei Frost allerdings nicht.“ Außerdem seien Bauhofmitarbeiter und Hilfskräfte täglich zu Fuß im Einsatz, je nach Dringlichkeit. Und: „Die Gehwege sind gemäß Straßenreinigungssatzung von den Anliegern bzw. Eigentümern zu reinigen.“