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Die Quereinsteigerin im Pfarramt

Bettina Klose ist die neue Pfarrerin in Cotta. Für sie ist der Posten erst die zweite Stelle dieser Art. Ihre Wurzeln hat sie in Meißen.

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© René Meinig

Von Annechristin Bonß

Ein Päuschen an der frischen Luft kommt Bettina Klose gerade recht. Ein guter Kontrast zum Job im Büro. Und im Schatten der Bäume mit Blick auf die Heilandskirche sitzt es sich besonders schön. Den Platz auf der Bank in dem dreiseitigen Hof kann die 56-Jährige jetzt öfter genießen. Bettina Klose hat gerade erst die Pfarrstelle in der Kirchgemeinde Cotta übernommen. Zudem leitet sie jetzt das Pfarramt im Kirchspiel West, zu dem auch die Gemeinden in Briesnitz, Cossebaude und Gorbitz gehören. „Noch lerne ich viele kennen“, sagt sie. Eine Aufgabe, die der Pfarrerin viel Freunde bringt. „Ich habe mich sehr auf die Leute hier gefreut“, sagt sie.

Dabei ist Cotta erst die zweite Pfarrstelle überhaupt für Bettina Klose. „Ich bin eine Quereinsteigerin in dem Beruf“, sagt sie. Erst mit 36 Jahren hat sie mit dem Theologiestudium in Halle und Leipzig begonnen. Zuvor hat sie zwölf Jahre im Jugendpfarramt Chemnitz gearbeitet. Der Wunsch nach beruflicher Veränderung trieb sie an. Nach elf Jahren als Pfarrerin in Penig bei Chemnitz hat es sie nun wieder in die große Stadt gezogen. In Cotta setzte sie sich gegen zwei andere Bewerber durch.

Dabei ist ihr neuer Arbeits- und Wohnort auch ein Schritt in Richtung Heimat. Ursprünglich kommt Bettina Klose aus Meißen. Dort leben ihre Eltern noch immer. Die Großeltern haben in Loschwitz gewohnt. Beides passt zur Pfarrstelle in Cotta. Über 1 200 Mitglieder zählt die Gemeinde, viele sind eher älter als jünger. „Ich würde gern wieder mehr junge Mitglieder in der Gemeinde haben“, sagt sie. Unter anderem soll das bei den Gottesdiensten gelingen. Ihr sei bewusst, dass im Alltag zwischen Beruf und Verpflichtungen kaum Zeit für die Gemeindearbeit bleibt. Der Sonntag bietet sich viel mehr an, um aktiv in der Gemeinde zu sein. „Im Gottesdienst sollen sich viele Generationen wohl fühlen“, sagt sie.

Bei der Kirchenmusik in Cotta klappt das schon. Hier hat die neue Pfarrerin schon viele rührige, ehrenamtliche Mitglieder kennengelernt. Sie freut sich auf die Zusammenarbeit, auch wenn es um die Organisation von Konzerten und Gottesdiensten geht. „Viele Leute haben sich gefreut, dass es wieder einen Pfarrer in Cotta gibt“, sagt sie. Im Frühjahr 2016 hatte Pfarrer Michael Nicolaus Cotta verlassen und eine neue Stelle im sächsischen Oßling angenommen.