Berlin. Weltweit gibt es rund 191 Millionen Migranten. Fast die Hälfte von ihnen sind Frauen. Indem sie ihre Familien in der Heimat materiell unterstützten, leisteten gerade diese Frauen einen wichtigen Beitrag zur Armutsbekämpfung in den Entwicklungsländern, heißt es in dem UN-Weltbevölkerungsbericht 2006, den Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul in Berlin vorstellte.
Danach haben Migranten im Jahr 2005 schätzungsweise 232 Milliarden US-Dollar in ihre Heimatländer überwiesen. Davon seien insgesamt fast 140 Milliarden Euro in Entwicklungsländer geflossen. Das ist deutlich mehr als die weltweiten Ausgaben für Entwicklungshilfe. „Frauen schicken einen weitaus höheren Anteil ihres Einkommens nach Hause als Männer“, erklärte UNFPA-Vertreterin Bettina Maas. Der größte Teil sei für die Gesundheitsversorgung und die Bildung der Kinder bestimmt.
Die Studie stellt aber auch die Schattenseiten der Migration heraus. Danach werden jedes Jahr Millionen von Migrantinnen Opfer von Menschenhandel, Misshandlungen und Ausbeutung. Und bis zu 800 000 Menschen werden jedes Jahr über Staatsgrenzen hinweg verschleppt und verkauft.S.4
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