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Die Stars sind gelandet

Der schwarz-gelbe Airbus darf nicht abheben, die Borussia kommt trotzdem gut an. Nur die Fans bleiben Zaungäste.

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© Robert Michael

Von Daniel Klein

Um 18.38 Uhr setzte die Maschine vom Typ Fokker 100 der Gesellschaft Avanti Air gestern auf der Start- und Landebahn des Dresdner Flughafens auf – und damit gut eine halbe Stunde später als geplant. Trotzdem war die Laune von Trainer Jürgen Klopp bestens. Mit Kopfhörern um den Hals stieg er die Gangway hinunter, erfüllte bereitwillig Autogrammwünsche von Flughafen-Mitarbeitern, posierte lächelnd für Erinnerungsfotos.

Der BVB ist da

Der Trainer von Borussia Dortmund Jürgen Klopp nach steigt nach der Ankunft der Mannschaft am Flughafen Dresden am Montagabend  aus dem Flugzeug.
Der Trainer von Borussia Dortmund Jürgen Klopp nach steigt nach der Ankunft der Mannschaft am Flughafen Dresden am Montagabend aus dem Flugzeug.

Mit dem in Vereinsfarben lackierten Airbus A321 von Klubsponsor Turkish Airlines, der bei Champions-League-Reisen im Einsatz ist, durften die Dortmunder nicht abheben. Bei inländischen Charterflügen müssen deutsche Fluggesellschaften gebucht werden. Doch selbst die kleine Fokker war beim einstündigen Flug nur halbvoll, die Delegation aus dem Ruhrpott umfasste rund 50 Personen. Der schwarz-gelbe Mannschaftsbus stand dagegen pünktlich auf dem Rollfeld, eskortiert von zwei Polizeiwagen und sechs Autos von dem Hersteller, für den Klopp in TV-Spots Werbung macht. Zufälle gibt‘s. Nach fünf Minuten waren die Rollkoffer verstaut – und die Stars im Bus verschwunden. Die rund 100 Fans bekamen sie so nur aus großer Ferne zu sehen, waren im Wortsinn Zaungäste.

Die Kolonne fuhr auf direktem Weg ins Kempinski am Zwinger. Für heute Vormittag ist eine lockere Trainingseinheit angesetzt, allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Ein Zeichen, dass der Meister von 2011 und 2012 den drittklassigen Gegner nicht unterschätzt? „Dresden hat im Pokal Leverkusen und Schalke rausgehauen. Das ist alles andere als Laufkundschaft“, meinte Klopp. „Das wird ein klassischer Pokal-Fight. Ich gehe davon aus, dass Dynamo mit zehn Mann verteidigt“, prophezeite Weltmeister Mats Hummels, der nach der Landung die Kapuze tief ins Gesicht gezogen hatte. „Da kommt ein hartes Spiel auf uns zu“, bestätigte Marco Reus.

Norbert Dickel war gestern schon am Morgen nach Dresden geflogen, Pokalsponsor VW hatte in die Gläserne Manufaktur geladen. „Wir wissen, dass es nicht einfach wird“, erklärte der einstige Stürmer, der beim Pokalsieg des BVB 1989 trotz eines Meniskus- und Knorpelschadens im Knie zwei Tore im Finale gegen Werder Bremen erzielt hatte. „Für uns ist der DFB-Pokal der schnellste Weg, nächste Saison international dabei zu sein. Deshalb nehmen wir das Spiel sehr ernst.“