Landkreis Meißen. Vier Wochen hat die SZ nach ausreichend großen Wohnungen für beispielsweise eine vierköpfige junge Familie in Radebeul, Coswig, Weinböhla, Moritzburg, Radeburg und Meißen gesucht. Das Ergebnis ist ernüchternd: Es gibt zwar solche Wohnungen, aber so gut wie keine ist frei. Zudem wurde in den letzten Jahren bei Neubauten immer mehr Wert auf Zwei- und Dreiraumwohnungen gelegt. Nur langsam denken Bürgermeister und Investoren um.

Radebeul ist so gut wie leer gefegt – nur für Mietpreise oberhalb von 1 000 Euro ist schnell etwas offiziell zu bekommen. In Weinböhla ist die Situation ähnlich, dort gibt es allerdings kaum Mietwohnungen. In Coswig und Radeburg sagen die Chefs der städtischen Wohnungsgesellschaften immerhin, dass jeder Suchende sich vorstellen könne und dann wird gesucht und nicht selten auch was gefunden.

Moritzburgs Bürgermeister Jörg Hänisch (parteilos) lässt selbst im Rathaus beim Wohnungsvermitteln mithelfen und ermuntert Investoren, wieder große Mietwohnungen zu bauen.

In Meißen gibt es immerhin noch vereinzelt große Mietwohnungen, sogar sehr schöne in der Altstadt zu verträglichen Preisen. Aber der Vorsitzende vom Mieterverein sagt schon voraus, dass in der Domstadt die Mietpreise steigen werden. Deshalb fordert er dringend einen Mietspiegel für die Stadt, um wenigstens den Anstieg zu dämpfen.

Wer noch richtig günstige Mietwohnungen haben will, der muss derzeit zumeist mit dem Auto zur Arbeit fahren. Zum Beispiel von Großenhain, Lommatzsch oder Nossen etwa bis nach Dresden. Dort gibt es beispielsweise eine Vierraumwohnung mit knapp 80 Quadratmetern noch unter 400 Euro Kaltmiete. Gefunden in Ebay-Kleinanzeigen, wo immer mehr Vermieter, auch wegen der Kosten, inserieren. (SZ/per)

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