Herr Kießling, am Sonnabend brannte in Dipps der Dachstuhl eines Wohnblocks nieder. Die Kripo sucht nun nach der Brandursache. Wann ist mit einem Ergebnis zu rechnen?

Das wird sicher nicht so schnell gehen. Das Ermitteln von Brandursachen ist eine sehr schwierige Sache. Die Hitze hat vieles zerstört, weitere Zerstörungen richtete das Löschwasser an. Das heißt, vor der Ursachenermittlung muss man sich durch den Brandschutt arbeiten, um an die Ausbruchstelle des Feuers zu kommen und sie analysieren zu können. Das ist eine Sisyphusarbeit. und dauert eine ganze Weile. Dann gehen Proben an das Labor des Kriminaltechnischen Instituts, um Genaueres zu ermitteln. Das alles geht nicht auf Knopfdruck oder auf Knopfdruck oder so schnell, wie man es in manchen Fernsehfilmen sieht.

Also lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts zur Ursache des Brandes sagen?

Nein, derzeit wird noch in der ganzen Bandbreite ermittelt, also von technischer Ursache über fahrlässige Brandstiftung, grob fahrlässige Brandstiftung bis hin zu einem vorsätzlich gelegten Brand.

Die Dachdecker haben am Dienstag begonnen, den Bauschutt vom Dach zu räumen. Könnten dabei nicht möglicherweise wichtige Spuren verloren gehen?

Es geht um den groben Schutt. Wenn der weg ist, können unsere Ermittler auf die Suche gehen. Das geschieht Schritt für Schritt. Sie können sich schließlich nicht mit einer großen Schaufel durcharbeiten, sondern nur mit einer kleinen. Bei so einem Brand wie dem vom Sonnabend muss auch vorher geklärt werden, ob unsere Kollegen überhaupt auf dem Dach arbeiten können, ohne verschütt zu gehen. Bei einer derart großen Hitze ist auch mit Zerstörungen im Mauerwerk zu rechnen. Da sind das Bauamt und die Statiker gefragt.

In Dippoldiswalde brannten in diesem Jahr im Abstand von vier, fünf Wochen bereits zweimal leer stehende Häuser. Ist dort die jeweilige Brandursache inzwischen bekannt?

Wir gehen in beiden Fällen von Brandstiftung aus. Was genau die Ursachen waren, steht allerdings bislang noch nicht fest. Da laufen die Ermittlungen noch.

Das Gespräch führte Regine Schlesinger