Von Birgit Holzer
Carla Bruni-Sarkozy hat Wort gehalten. „Es wird keine Fotos von diesem Kind geben, ich werde es nie ausstellen“, hatte Frankreichs Premiere Dame in einem Interview erklärt, bevor sie am 19.Oktober ihre Tochter Giulia zur Welt brachte. Zwar kennt die Öffentlichkeit inzwischen Bilder von der kleinen Sarkozy – aber lediglich in Form eines blickdicht verschnürten Bündels in den schützenden Armen ihrer Mutter, aus der Ferne fotografiert. Die französische Presse hält sich diskret zurück, nur einige Klatschblätter verbreiten spärliche Nachrichten vom Familienglück. Bekannt ist immerhin, dass Brunis Vorgängerin im Elysée-Palast, Bernadette Chirac, ein Dior-Kleidchen für die Kleine geschickt hat und ihre Vorgängerin als Sarkozys Ehefrau, Cécilia Attias, sogar persönlich mit einer Geschenkeladung vorbeikam.
Schon ihre Schwangerschaft hatte die 44-Jährige nie offiziell bekannt gegeben, die anfänglichen Rundungen mit einem weiten Schal verhüllt und schließlich ihren Kugelbauch für sich sprechen lassen, als er nicht mehr zu verbergen war. Niemand sollte den Sarkozys vorwerfen können, ihren Nachwuchs für den beginnenden Wahlkampf zu instrumentalisieren. Dabei hatten Meinungsforscher dem Präsidenten durch seine späte Vaterschaft mindestens fünf Prozentpunkte auf der Beliebtheitsskala vorhergesagt. Er bräuchte sie dringend, will er im Mai nochmals gewählt werden. Doch Sarkozy muss es ohne seine Frauen schaffen.
„Man bekommt kein Kind für die Galerie“, hatte Bruni ebenfalls gesagt – ein „Glucken-Reflex“ treibe sie. Vor allem, seit Papparazzi ihren Sohn, den zehnjährigen Aurélien, bei ihrem ersten Ausflug mit Sarkozy auf dessen Schultern abgelichtet hatten. Ihren Mann und sie selbst störe das Interesse der Medien weniger, so die Franko-Italienerin. Sie hat damit auch Übung: Als Topmodel und Geliebte berühmter Männer von Eric Clapton bis Mick Jagger, später als Chanson-Sängerin mit der sinnlich-rauchigen Stimme einer Femme fatale. Damenhafte Zurückhaltung zeigt sie erst an der Seite Sarkozys, den sie im Februar 2008 heiratete. Und als Mutter.
Aufgetreten ist sie seither nur auf der traditionellen Weihnachtsfeier im Elysée-Palast für die Kinder des Personals sowie verstorbener Soldaten, Feuerwehrmänner und Polizisten. Die sonst so elegante Bruni erschien dabei betont leger, fast ungeschminkt und in einem weiten Woll-Poncho. Ihren 44. Geburtstag am 23. Dezember und die Weihnachtsfeiertage verbrachte sie mit ihrer Tochter in Marrakesch, es heißt, der Präsident sei ihnen nachgereist.