Die Müllimporte von Italien nach Sachsen begannen Ende der 2000er-Jahre, nachdem in der südlichen Region Kampanien mit ihrer Hauptstadt Neapel die Entsorgung zusammengebrochen war. Auf dem Papier standen zwar genügend Abfallbearbeitungsanlagen in Süditalien herum, doch die meisten von ihnen wurden nur zum Schein betrieben, waren technologisch nicht ausgereift oder entsprachen nicht den Umweltstandards der EU. Die Entsorgung von Hausmüll scheinen die Italiener in den Griff bekommen zu haben, nicht aber die Beseitigung und Verwertung von Sondermüll. Sachsen hingegen bietet hierfür modernste Anlagen und Deponien.
Die Italiener schätzen vor allem die Deponie Cröbern südlich von Leipzig, die von der kommunalen Westsächsischen Entsorgungs- und Verwertungsgesellschaft mbH betrieben wird. Beliebt ist auch die Deponie Wetro im Landkreis Bautzen, die der privaten PD-Industriegesellschaft mbH mit Sitz in Wilsdruff gehört. Und auch Spezialisten für besonders gefährlichen Abfall in Sachsen stehen bei den Italienern hoch im Kurs. Dazu zählen etwa die Nickelhütte Aue GmbH, die WRD World Resources Company GmbH in Wurzen, die GIV Leipzig GmbH in Espenhain, die SRW Metalfloat GmbH in Rötha, die Agro Drisa GmbH in Dresden oder der Explosivstoff-Spezialist EST Energetics GmbH in Rothenburg in der Oberlausitz.
Doch wer sind die italienischen Firmen, die ihre sächsischen Müllpartner beliefern? Ein Überblick über die zehn größten Exporteure: