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Die Zirkusverrückten aus Döbeln

Gisela und Roland Wozniak haben viele Artisten in die Stadt geholt. Nur bei einer Truppe hat es nicht geklappt.

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Döbelns Oberbürgermeister Sven Liebhauser bedankt sich bei Roland und Gisela Wozniak sowie Ingrid Ernst (von links) von der IG Zirkus/Varieté, die sich aufgelöst hat.
Döbelns Oberbürgermeister Sven Liebhauser bedankt sich bei Roland und Gisela Wozniak sowie Ingrid Ernst (von links) von der IG Zirkus/Varieté, die sich aufgelöst hat. © Lars Halbauer

Von Lars Halbauer und Cathrin Reichelt

Döbeln. Wenn in den vergangenen Jahrzehnten ein Zirkus in Döbeln gastierte, hatten garantiert Gisela und Roland Wozniak ihre Hände im Spiel.

„Der Geruch, wenn man ins Zelt kommt, dieses tolle Ambiente und der Duft der Sägespäne in der Manege...“, beschreibt Gisela Wozniak fast schwärmerisch, was ihr am Zirkus gefällt. Und doch verabschieden sie und ihr Mann sich jetzt von ihrem Hobby und lösen die IG Zirkus/Varieté auf.

Zuhause sitzen, das konnten die heute 69-Jährige und der 75-Jährige nie. Zu DDR-Zeiten haben sie aller drei Monate eine Tanzveranstaltung organisiert. „Die waren immer ausverkauft“, betont Gisela Wozniak. Doch schon damals waren sie vom Zirkus fasziniert.

„Eigentlich war Roland der Zirkusverrückte“, sagt Gisela Wozniak. Ihr Mann, mit dem sie in diesem Jahr die goldene Hochzeit gefeiert hat, habe bei fast jedem Familienfest gefehlt, wenn gleichzeitig irgendwo ein Zirkus gastierte. Irgendwann hat Roland Wozniak seine Frau dann mit dem Zirkus-Virus infiziert und beide teilten die Leidenschaft für Artisten, Clowns und Tiere. Die gehörten selbstverständlich auch dazu, meinen sie. Roland sei einmal in der Manege auf einem Elefanten geritten und sie habe beinahe einen Kuss von einer Giraffe bekommen. „Wo gibt es sowas sonst?“, fragt Gisela Wozniak.

Die Vorstellungen von jedem großen Zirkus haben die beiden gesehen und sich darum gekümmert, dass die Zirkusse Voyage, Wille, Probst und Roland auch nach Döbeln kamen. Zuvor hat das Ehepaar in Schulen und Kindergärten Flyer verteilt, die Werbung mit aufgehängt und so dafür gesorgt, dass die Gastspiele auch publik worden. Stolz erzählt Gisela Wozniak, dass auch Zirkus Krone einmal in Döbeln angefragt hat. Aber das hat aus einem ganz profanen Grund nicht geklappt: Der Zirkus ist so riesig, dass allein der Fuhrpark den Steigerplatz komplett gefüllt hätte.

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