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Die zwei Seiten der Schokolade

Zehntklässler haben erfahren, dass die süße Nascherei einen bitteren Beigeschmack hat.

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© DA-Archiv/André Braun

Döbeln. Eine ganze Woche lang haben sich Schüler der 10. Klasse der Oberschule Am Holländer beim sogenannten fächerverbindenden Unterricht um den Zusammenhang zwischen Schokolade und Globalisierung gekümmert und bekamen die schönen und die schlechten Seiten der süßen Nascherei zu sehen. Beim Verein Treibhaus sahen die Schüler einen Film zum Thema Kinderarbeit auf den Kakaoplantagen der Elfenbeinküste. „Kinder werden verschleppt, um als billige Arbeitskräfte Kakao zu ernten. Das hat viele von uns erschüttert und die Diskussionen wollten nicht aufhören“, schreiben Anica Reiß und Justin Schwartz an den DA. Danach befragten die Zehntklässler in kleinen Gruppen Verkäuferinnen, Kunden und Passanten, was sie über Kakaoprodukte und ihre Herstellung wissen. „Die mangelnden Kenntnisse waren zum Teil erschreckend“, so die Schüler.

In der Woche gingen die Schüler aber auch selbst unter die Schokoladeproduzenten. Sie sollten ein Produkt herstellen und eine Verpackung und ein Werbeplakat gestalten. Die Gruppen stellten am nächsten Tag ihre Naschereien in der Mensa vor und aßen alles mit größter Freude auf. Wie die Profis Schokolade produzieren, erfuhren die Schüler bei einer Exkursion ins Hallorenmuseum in Halle. Wer gut aufgepasst und Notizen gemacht hatte, war im Vorteil, denn am nächsten Tag wurde eine Leistungskontrolle zu dem Thema geschrieben.

Eine Überraschung gab es am Ende der fächerverbindenden Woche. Nicht über Kakao, sondern über Kaffee berichtete Nicolas Sihombing vom Geschäft „Kaffee Batavia“ am Obermarkt. Sihombing bezieht seinen Rohkaffee direkt von Erzeugern aus Indonesien. „Insgesamt erlebten wir eine sehr abwechslungsreiche und interessante Woche“, so die Schüler. (DA/jh)