Dippoldiswalde
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Dippoldiswalde: Für mehr Frauen in der Lokalpolitik

Am Dienstag informieren Dippoldiswalder Politikerinnen über ihre Arbeit - und wollen Frauen ermutigen, sich zur Kommunalwahl zu stellen.

Von Siiri Klose
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Die Dippoldiswalder Stadträtin Edith Post mit der neuen Oberbürgermeisterin Kerstin Körner nach ihrer Wahl. Zwei von wenigen Frauen in der Kommunalpolitik.
Die Dippoldiswalder Stadträtin Edith Post mit der neuen Oberbürgermeisterin Kerstin Körner nach ihrer Wahl. Zwei von wenigen Frauen in der Kommunalpolitik. © Egbert Kamprath

Am 6. Juni ist Frauentag - zumindest im Dippoldiswalder Rathaus. Oberbürgermeisterin Kerstin Körner (CDU) und die Stadträtinnen Karelli Krischker (SPD), Grit Bormann (Grüne), Edith Post (Die Linke) und Kathrin Fröhlich (Freie Wähler) laden die Einwohnerinnen von Dippoldiswalde und den Ortsteilen zu einem Informationsabend über ihre Tätigkeit im Stadtrat ein.

Mit diesen fünf Frauen ist der weibliche Anteil an der Dippoldiswalder Lokalpolitik fertig aufgezählt - obwohl der Stadtrat aus insgesamt 22 Personen besteht. "50 Prozent der Bevölkerung sind weiblich", sagt Kerstin Körner. "Aber uns fehlt die weibliche Betrachtung im Stadtrat." Denn derzeit sind die Männer eben nahezu unter sich, wenn zum Beispiel entschieden wird, wofür die Stadt in den nächsten Jahren ihr Geld ausgibt - und wofür nicht.

Alle Parteien wollen weiblicher werden

Nächstes Jahr im Frühjahr ist wieder Kommunalwahl in Sachsen. "Bis zum Jahresende stellen die Parteien ihre Listen auf. Beim letzten Mal stand da bei manchen keine einzige Frau drauf", sagt Körner. Bei der nächsten Wahl, ganz klar, sollte die Auswahl im wahrsten Sinne des Wortes vielfältiger sein.

Der Meinung sei nicht nur sie. Fraktionsübergreifend sei allen Parteien bewusst, dass mehr Frauen in der Lokalpolitik mitmischen sollten. Deshalb wollen die vier Stadträtinnen und Körner gemeinsam allen interessierten Frauen einen Anlaufpunkt für ihre Fragen zu bieten. "Frauen sollen sich angesprochen fühlen, wenn sie Lebensumfeld gestalten möchten und aktiv werden wollen", sagt Körner.

"Wir beginnen mit einer Einführung in die Rechte und Pflichten der Ortschaftsräte und Stadträte, danach gibt es einen Erfahrungsaustausch", heißt es zum Programm. Das sei auch die Gelegenheit, mit Vorurteilen über politische Ämter aufräumen. "Klar, solange noch kleine Kinder im Haus sind, ist das Engagement schwerer zu organisieren. Aber es gibt doch eine Zeit davor und danach."