Dippoldiswalde
Merken

Dippoldiswalde: Mit den Meisterinterpreten neue Spielstätten entdecken

Die kleine Sommerkonzert-Reihe reicht bis in den September und sorgt für drei musikalische Kurzurlaube.

Von Siiri Klose
 2 Min.
Teilen
Folgen
Das Sterngewölbe der Dippoldiswalder Stadtkirche sorgt für die geeignete Akustik für die Meisterinterpreten-Reihe.
Das Sterngewölbe der Dippoldiswalder Stadtkirche sorgt für die geeignete Akustik für die Meisterinterpreten-Reihe. © Karl-Ludwig Oberthür

Dass die altehrwürdige Institution der Meisterinterpreten in diesem Jahr neue Aufführungsorte in und um Dippoldiswalde für sich entdeckt, ist vielleicht eine der positiven Corona-Spätfolgen. Denn während der Pandemie waren ungewöhnliche Ideen gefragt, um die Konzerte stattfinden lassen zu können - damals unter anderem per Livestream. Vielleicht entdeckten die Veranstalter dabei den Reiz der Abwechslung.

So wird das Leipziger Streichquartett am Sonnabend um 19.30 Uhr in der Dippoldiswalder Stadtkirche die klassischen Meisterwerke von Haydn, Mendelssohn und Schostakowitsch das zum Klingen bringen. Wobei die Stadtkirche mit ihrem gotischen Sterngewölbe in Musikerkreisen für ihre gute Akustik bekannt ist. Das Leipziger Streichquartett besteht seit 35 Jahren. Drei seiner Mitglieder gehörten anfangs zum Leipziger Gewandhausorchester, widmen sich seit 1993 jedoch ausschließlich und sehr erfolgreich der Kammermusik.

Der Meister an der Kniegeige

Auch das Meisterinterpreten-Konzert am 27. August mit Beginn um 16 Uhr lädt an einen neuen Ort - diesmal in das Schloss in Reichstädt. Dort tritt der deutsch-iranische Ausnahmemusiker Bassem Hawar unter der Begleitung des Ensembles Wirbeley mit einer Djoze auf. Dieses Instrument, auch Kniegeige genannt, hat einen Klangkörper aus einer Kokosnuss und wird nicht gegen die Schulter gelehnt, sondern auf ein Podest in Kniehöhe gestellt und gespielt.

Hawar gilt international als absoluter Meister dieses Instruments. Er wird damit zeitgenössische Kompositionen spielen, die speziell für diese Kammermusikformation in Auftrag gegeben wurden. Dazu kommen traditionelle Melodien vom Euphrat und von der Elbe in eigenen Bearbeitungen und Improvisationen.

Am 30. September ist die letzte Station dieser Sommertour in der spätromanischen Dippoldiswalder Kirche St. Nikolai, die sich auf dem Friedhof der Unterstadt befindet. Der Konzertabend mit Astrid von Brück und Florian Mayer beginnt um 19.30 Uhr unter dem Motto "Spielt!". So heißt ein Stück des Dresdner Komponisten Eckehard Mayer, das die beiden Musiker 2011 in einem Kammerkonzert der Sächsischen Staatskapelle gemeinsam zur Uraufführung brachten. Getreu dem Motto geht es um die Freude am Leben und die Leichtigkeit von lateinamerikanischen Rhythmen, aber auch von Stücken von Johann Sebastian Bach, Paganini und Schostakowitsch.

Nächster Termin: Meisterinterpreten in der Stadtkirche Dippoldiswalde am 10. Juni, 19.30 Uhr. www.parksaele.de