Dipps mischt Karten neu für Häuslebauer und Investoren

Es gab in jüngster Zeit einige Bauvorhaben im Stadtgebiet von Dippoldiswalde, die eine zusätzliche bürokratische Hürde nehmen mussten. Die geplante Photovoltaik-Anlage zwischen Dipps und Reichstädt oder ein Wohnhaus im Oberdorf von Malter sind Beispiele dafür.
Der gesamte Flächennutzungsplan wird überarbeitet
Beide Projekte waren im aktuellen Flächennutzungsplan von Dippoldiswalde nicht vorgesehen. Der musste deswegen in jedem dieser Einzelfälle einzeln geändert werden, was für die Bauherren zusätzlichen Aufwand bringt. Das soll sich ändern. Die Stadt mischt die Karten völlig neu. Oberbürgermeisterin Kerstin Körner (CDU) schlägt dem Stadtrat vor, dass Dipps seinen gesamten Flächennutzungsplan neu fassen soll. Das hat Vorteile für Bauherren und Investoren, bringt aber auch Klarheit für die künftige Stadtentwicklung.
Bisher ist die Dippser Planung Stückwerk
Mit einem Flächennutzungsplan müssen sich Stadtrat und Verwaltung mithilfe von Fachleuten entscheiden, wie das gesamte Stadtgebiet in Zukunft genutzt werden soll, wo Wald und Wiese bleiben, wo Gewerbeflächen und Wohnstandorte sein sollen. Daran müssen sich künftige Bauvorhaben orientieren. Eine solche Planung soll in der Regel zehn bis 15 Jahre gelten. Diese Zeit rückt für die aktuelle Planung in Dippoldiswalde heran.
Außerdem ist der jetzige Plan Stückwerk. Ein Teil stammt aus dem Jahr 2010. Der gilt aber nur für das damalige Gebiet von Dippoldiswalde, damals noch ohne Schmiedeberg. Die Schmiedeberger ihrerseits hatten 2005 eine solche Planung verabschiedet. Da besteht schon kein Gleichstand.
Klingenberg geht den gleichen Weg
Nun ist eine solche Planung nicht billig. Die geplante Überarbeitung wird insgesamt rund 250.000 Euro kosten. Jedoch dauern die Arbeiten schätzungsweise zwei bis drei Jahre, sodass die Summe nicht auf einmal bezahlt werden muss. Für dieses Jahr hat die Stadt 40.000 Euro in ihrem Haushaltsplan stehen. Der Startschuss für den neuen Flächennutzungsplan soll auf der Sitzung des Stadtrats am Mittwoch, 16. März, fallen.
Die grundlegende Überarbeitung bringt jetzt zwar Arbeit und Kosten. Auf lange Sicht spart es aber, begründet die Oberbürgermeisterin das Vorhaben. Wenn der Plan steht, können Vorhaben wie der Wohnbau in Malter oder der Solarpark bei Dipps unkomplizierter bearbeitet werden.
Ähnlich wie die Dippoldiswalder arbeiten auch die Gemeinden Klingenberg und Hartmannsdorf-Reichenau derzeit daran, einen neuen Flächennutzungsplan aufzustellen. Auch dort geht es darum, sich an heutige Anforderungen anzupassen. So sind in der Gemeinde Klingenberg die bestehenden Gewerbeflächen weitgehend ausgelastet.
Stadtratssitzung Dippoldiswalde, Mittwoch, 16. März, 18 Uhr, Parksäle Dippoldiswalde.