Seit vergangener Woche hat sich der Regen regelmäßig zurückgemeldet - eigentlich zur Freude der Landwirte, doch jetzt verhindert er hartnäckig die Ernte des Kartoffelfeldes in Reinholdshain.
Nicht nur, weil es keinen Spaß macht, die Kartoffeln aus der nassen Erde zu fischen. Der eigentliche Knackpunkt ist die Siebkette des Kartoffelroders. Der Roder fährt unter die Kartoffeldämme und hieft Erde und Kartoffeln auf die Siebkette, die normalerweise beides voneinander trennt. Die Erde fällt durch, die Kartoffeln werden obendrauf abgelegt. Derart bearbeitete Feldreihen sind dann bereit für die Selbstlese.
"Das funktioniert überhaupt nicht mit nasser Erde", sagt Klaus Köhler, der Leiter der Reinholdshainer Agrargenossenschaft. "Da klumpt alles zusammen. Dazu kommt, dass feuchte Kartoffeln, an denen noch viel Erde klebt, schneller anfangen zu faulen." Doch die meisten Menschen Lesen auf den Reinholdshainer Felder gerade deshalb Kartoffeln, weil sie sie einlagern wollen.
Es ist also nur klug, noch eine Woche abzuwarten. "Zu DDR-Zeiten war die Kartoffelernte oft erst im Oktober", sagt Köhler. Warten auf den richtigen Erntezeitpunkt gehört zur ganz normalen Landwirtschaft. Doch bei einem Selbsternte-Feld nehmen eben viele Menschen Anteil.
- Freitag, 30.9., 8-17 Uhr, Gewerbegebiet Reinholdshain, Feld hinter der Mercedes-Benz Kahnt GmbH, Industriering 26.