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Ein Museum, das in die Stadt Dipps ausstrahlt

Nach drei Jahren Bauzeit ist das Lohgerbermuseum mit Galerie wieder eröffnet. Es überrascht selbst Kenner des Hauses.

Von Franz Herz
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Oberbürgermeisterin Kerstin Körner und Landrat Michael Geisler sehen sich die historische Lederherstellung an, die im Dippser Lohgerbermuseum jetzt völlig neu gestaltet wurde.
Oberbürgermeisterin Kerstin Körner und Landrat Michael Geisler sehen sich die historische Lederherstellung an, die im Dippser Lohgerbermuseum jetzt völlig neu gestaltet wurde. © Egbert Kamprath

Das Lohgerbermuseum in Dippoldiswalde war bis 2018 schon selbst ein "Museum im Museum", wie sein Leiter Thomas Klein zur Neueröffnung eingestand. Da ist jetzt das neue Lohgerbermuseum mit Galerie weiter ein Museum, aber eines das nach modernen Gesichtspunkten gestaltet ist. "Es bietet ruhige Momente, aber auch interaktive Angebote, wo diese angebracht sind", sagte Katja Margarethe Mieth, Direktorin der Sächsischen Landesstelle für Museen bei einem Rundgang.

Das Stadtmodell ergänzt durch moderne Technik

Das konnten sich die Besucher am Wochenende zum ersten Mal ansehen und auch ausprobieren. Ein Ausstellungsstück, das den Dippsern schon lange vertraut ist, wie das Stadtmodell von Paul Thümmel, bietet jetzt ganz neue Informationen. Das Modell steht geschützt in einer Vitrine. Daneben ist es auch auf einem Bildschirm zu sehen. Wichtige Punkte der Stadt sind markiert. Ein Fingertipp und es öffnen sich weitere detaillierte Informationen.

Puzzle und andere Spielereien wecken Interesse

Das sind Angebote für die Interessierten. Doch die Museumsgestalter um die Historiker Thoralf Rauchfuß, Philipp Eller und das Büro "atelier n4" haben auch viele Angebote eingebaut, die erst einmal Interesse wecken. Nicht jeder mag Gemälde interessant finden, wenn er aber das Bild "Strohflechterinnen" von Heribert Fischer-Geising als Puzzle zusammensetzen kann, ist das vielleicht doch eine spannende Aufgabe.

Gestalterin Barbara Graupner steht hier an einer Hörstation in dem Raum, der die Wende in Dipps darstellt.
Gestalterin Barbara Graupner steht hier an einer Hörstation in dem Raum, der die Wende in Dipps darstellt. © Egbert Kamprath
Besucher kommen jetzt nach der Kasse zuerst in den Innenhof, von wo sie in die weitere Ausstellung gehen können.
Besucher kommen jetzt nach der Kasse zuerst in den Innenhof, von wo sie in die weitere Ausstellung gehen können. © Egbert Kamprath
Mit Projektionen zeigt das Museum die einzelnen Schritte, die für die Lederherstellung erforderlich sind.
Mit Projektionen zeigt das Museum die einzelnen Schritte, die für die Lederherstellung erforderlich sind. © Egbert Kamprath
In diesem Raum des Museums können Besucher einen Blick in die Stadtgeschichte werfen
In diesem Raum des Museums können Besucher einen Blick in die Stadtgeschichte werfen © Egbert Kamprath

Das Museum soll aber über seine eigenen Räume hinaus in die Stadt ausstrahlen, erklärte Barbara Graupner vom Atelier n4. In einem Raum, der als Treffpunkt dient, hängen Karten zum Mitnehmen, die zu weiteren interessanten Punkten im Stadtgebiet führen vom Maltitzschen Bergamt am Markt bis zur Talsperre Malter.

Am Eingang wartet eine Riesenmarionette

Wer das Museum von früher kennt, muss jetzt umdenken. Er betritt das Areal durch die ehemalige Wagenremise, wo Kasse, Garderobe und die größte spielbare Marionette der Welt die Besucher begrüßen. Von dort geht es in den Innenhof, wo auf der einen Seite die historische Gerberwerkstatt und auf der anderen Seite das Wohnhaus der Gerberfamilie stehen, beide jetzt saniert und barrierefrei umgebaut.

Seit dem Wochenende ist die Anlage wieder geöffnet. Mit geladenen Gästen hat am Sonnabend Oberbürgermeisterin Kerstin Körner (CDU) in feierlichem Rahmen das Haus eröffnet. Am Sonntag waren alle zum Tag der offenen Tür eingeladen.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen von 10 bis 17 Uhr.

Eintritt: Erwachsene: 7,50 Euro; Ermäßigt: 4 Euro; Familienkarte: 18 Euro.