Glashütte soll ein neues Gewerbegebiet bekommen. Entstehen soll es in Oberschlottwitz oberhalb der früheren Ausflugsgaststätte Klein-Tirol. Diese ist längst Geschichte. Die Stadt riss das Gebäude, dass nach der Jahrhundertflut 2002 eine Ruine war, ab. Kurzzeitig stand die Fläche im Fokus des Stadtrates, als dieser über den Neubau eines Stadtbades befand. 2018 gab Überlegungen, auf dieser Fläche ein kleines Naturbad zu schaffen. Doch diese Idee wurde verworfen, eine Mehrheit war dagegen.

Die Idee, auf dieser rund 0,8 Hektar großen Fläche Gewerbe anzusiedeln, ist schon mindestens drei Jahre alt. Die Stadt hat an dieser Idee festgehalten. Deshalb wurde die Fläche in den Entwurf des in Arbeit befindlichen Flächennutzungsplans als Gewerbegebiet ausgewiesen, erklärte Bürgermeister Markus Dreßler (CDU) in der jüngsten Stadtratssitzung. Nun hat die Verwaltung einen Prozess angestoßen, um dort Baurecht auf vier Flurstücken zu schaffen. "Vom Ortschaftsrat gab es ein positives Feedback", so der Rathauschef. Der Stadtrat folgte dem Vorschlag der Verwaltung einstimmig. Damit kann die Stadt die Fläche umgestalten, die sich städtebaulich in einem "nicht idealen Zustand" befindet, wie es in der Beschlussvorlage heißt. Gegenwärtig ist die Fläche unbefestigt.
Gewerbegebiet mit flexiblen Baufeldern
Mit dem neuen Gewerbegebiet möchte die Stadt den in der Region tätigen Firmen "dringend potenzielle gewerbliche Entwicklungsflächen" zur Verfügung stellen. Im Blick haben Verwaltung und Stadtrat die Uhrenfirmen. Aufgrund der topographischen Lage der Kernstadt - sie liegt in zwei sehr schmalen Tälern - stehen den Unternehmen dort nur kleinere Flächen für mögliche Neubauten zur Verfügung. Um möglichst viele Optionen zu haben, soll die Fläche so entwickelt werden, dass hier Baufelder sehr flexibel errichtet werden können. Damit könne man den Anforderungen der potenziellen Investoren gut entsprechen, erklärte Dreßler. Konkrete Nachfragen gebe es der derzeit nicht. Im Rathaus gebe es aber immer wieder Nachfragen, wo und welche Gewerbeflächen es gibt. Um auf verbindliche Anfragen vorbereitet zu sein, wollen man diese Fläche entwickeln.

Ausgenommen von der Planung ist ein Weg, der quer durch die Fläche führt. Dieser gehört der Deutschen Bahn AG und verbindet den Haltepunkt Oberschlottwitz mit der Müglitztalstraße. Der Weg kann bald seine Bedeutung verlieren. Denn im Auftrag des Verkehrsverbundes Oberelbe (VVO) untersucht die Deutsche Bahn, ob es möglich ist, den Haltepunkt ein Stück nach Norden zu verschieben. Dadurch will der VVO den Bewohnern von Oberschlottwitz den Weg zur Haltestelle verkürzen. Wie Dreßler auf Nachfrage von Stadtrat Maik Lehmann (Wählervereinigung Zeitlos) erklärte, sei der Plan noch aktuell. Es gibt Vorbetrachtungen, sagte er. Konkrete Pläne lägen dem Rathaus nicht vor.