In vielen Kulturen gilt der Phallus als Symbol der Kraft und Fruchtbarkeit. Ob das auch im Glashütter Ortsteil Luchau so ist? Könnte sein. Denn dort stehen seit Anfang der Woche zwei aus Schnee geformte Penisse unmittelbar an der Hauptstraße.
Glashüttes früherer Vize-Kämmerer Christian Fiebiger, selbst ein Luchauer, hat sie noch gar nicht gesehen. "Aber ich habe schon davon gehört", sagt der junge Mann auf Nachfrage. Ein Freund habe ihm Fotos geschickt.
Wer die anzüglichen Skulpturen geschaffen hat? Christian Fiebiger hebt die Schultern. Keine Ahnung. Er tippt, dass sich da einige Jugendliche einen Spaß erlaubt haben. Das könnte sein, meint auch Ortschef Heiko Herrmann, der es besser wissen könnte. Denn er wohnt nicht weit von der Bushaltestelle, in deren Nähe die Skulpturen stehen. Doch auch Heiko Herrmann weiß nicht, wer die Urheber ist. "Das muss ich der Nacht passiert sein. Da hat sich jemand einen Spaß erlaubt." Er selbst muss darüber schmunzeln. "Viele haben jetzt mehr freie Zeit, da kommt man auf solche Ideen."

Wer die oder den Schneepenisbauer auf die Idee gebracht hat? Man kann darüber spekulieren. War es ein Buch über die Kulturen der Welt? Oder waren es Berichte aus anderen Teilen Sachsens, wo ähnliche Skulpturen schon vor Jahren entstanden sind?
Es kann aber auch sein, dass Nachrichten aus dem fernen Allgäuer Alpen die Anregung gaben. Dort steht auf dem 1.738 Meter hohen Grünten eine Phallus-Skulptur, die immer mal verschwindet und dann von Unbekannten erneuert wird und so für bundesweite Schlagzeilen sorgt. Der Allgäuer Phallus besteht allerdings aus Holz. Beim Online-Kartendienst Google Maps ist die Skulptur vom Grünten als "Kulturdenkmal" ausgewiesen. Zu diesem Ruhm werden es die Luchauer Schneepenisse mit großer Wahrscheinlichkeit nicht schaffen.
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