Reichstädter fordert Fußweg an Durchgangsstraße

Sein Anliegen geht Falk Schubert persönlich nahe. Als Junge ist er einmal von einem Auto angefahren worden und das soll möglichst keinem anderen Kind wieder passieren. Deswegen macht er sich für einen Fußweg in Reichstädt an der Ruppendorfer Straße stark.
Eine wichtige Verkehrsachse im Osterzgebirge
Die Ruppendorfer Straße ist keine kleine Dorfstraße, sondern eine der zentralen Verkehrsachsen, die das Osterzgebirge in West-Ost-Richtung durchquert. Es handelt sich um die Staatsstraße S190, die von Freiberg über Klingenberg bis Glashütte führt. Hier ist auch Schwerlastverkehr unterwegs, der das Industriegebiet Reichstädt oder das Mischfutterwerk in Ruppendorf erreichen will.
Wenn die Autos nach Reichstädt reinfahren, macht die Straße einen Knick nach links und genau in dieser Kurve mündet die Beerwalder Straße ein. Die Kinder, die hier wohnen, müssen auf ihrem Schulweg in der Kurve auch die Straße überqueren, weil sie nur auf der anderen Seite einen Gehweg hat. An der Beerwalder Straßen wohnen rund 40 Menschen, schätzt Schubert. Aber das ist nicht alles. Die Straße führt zum Reichstädter Sportplatz und einige Firmen haben hier auch ihren Sitz.
Im Ortschaftsrat immer wieder das Problem angesprochen
Noch viel dringlicher ist das Anliegen für Schubert geworden nach dem tödlichen Unfall im Oktober 2019 als im Unterdorf ein betrunkener Autofahrer ein Ehepaar angefahren und die Frau dabei tödlich verletzt hatte. „Seitdem habe ich mich an die Stadt gewandt und auch immer wieder im Ortschaftsrat auf das Problem an der Ruppendorfer Straße aufmerksam gemacht“, erzählt der Reichstädter. „Getan hat sich bisher nichts.“
Ein Gehweg an der zentralen Kreuzung wäre wichtiger
Das Problem ist im Rathaus durchaus bekannt. So antwortet Rathaussprecherin Anna Sucolowsky auf eine entsprechende Anfrage von Sächsische.de: „In dem genannten Bereich ist der Bau eines Gehweges denkbar und wurde in der Bauverwaltung bereits aufgenommen.“ Allerdings gibt es ganz in der Nähe eine zweite Problemstelle, wo ein Fußweg nach Einschätzung der Stadtverwaltung noch wichtiger wäre: an der zentralen Kreuzung der Ruppendorfer Straße mit der Talstraße. Auch der Ortschaftsrat sehe das so.
Das zweite Problem ist die Finanzierung eines solchen Vorhabens. Die wäre nur mittel- bis langfristig realisierbar. Mittelfristig heißt für die städtische Finanzplanung, dass es um die nächsten fünf Jahre geht. Langfristig reicht noch darüber hinaus. Falk Schubert wird also noch oft an das Problem erinnern müssen.