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Deutsche Bahn übernimmt Strecken in SOE

Die Fahrgäste im Müglitztal und in der Sächsischen Schweiz können sich freuen. In den Triebwagen soll es bald mehr Komfort geben.

Von Maik Brückner
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Gegenwärtig baut die Deutsche Bahn einen Triebwagen um. Das Unternehmen gewährt schon mal einen Blick ins Innere. Fahrgäste können erahnen, wie die Triebwagen später mal aussehen werden.
Gegenwärtig baut die Deutsche Bahn einen Triebwagen um. Das Unternehmen gewährt schon mal einen Blick ins Innere. Fahrgäste können erahnen, wie die Triebwagen später mal aussehen werden. © VVO/Lars Neumann

In neun Monaten übernimmt die Deutsche Bahn den Bahnbetrieb auf vier Strecken rund um Dresden. Darunter sind die Verbindungen im Müglitztal und zwischen Pirna und Sebnitz. Für die Fahrgäste werden sich dann einige Dinge ändern, wie der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) und die Deutsche Bahn jetzt informieren. Das Auffälligste: Die neuen Triebwagen bekommen eine andere Farbe, das Rot der Deutschen Bahn.

Wer Stammfahrgast ist, kennt das noch. Denn vor der Städtebahn Sachsen und der Mitteldeutschen Regiobahn war die DB für den Zugverkehr auf den Strecken zuständig. Einen kleinen Vorgeschmack davon, wie die Triebwagen im Dezember aussehen werden, gab die DB bereits im September 2020 - wenngleich indirekt. Denn das Unternehmen stellte einen Triebwagen seiner Tochterfirma Erzgebirgsbahn ins Osterzgebirge ab. Entdeckt hatte das der Schlottwitzer Eisenbahnexperte Stefan Müller.

So sollen die Triebwagen aussehen, die künftig durch die Sächsische Schweiz und das Müglitztal, aber auch nach Kamenz und Königsbrück fahren werden.
So sollen die Triebwagen aussehen, die künftig durch die Sächsische Schweiz und das Müglitztal, aber auch nach Kamenz und Königsbrück fahren werden. © VVO

Ähnlich werden die Triebwagen aussehen, die künftig auf den Strecken von Dresden nach Kamenz und Königsbrück, durch das Müglitztal von Heidenau nach Altenberg sowie zwischen Pirna und Sebnitz unterwegs sein werden.

Ab 12. Dezember 2021 fährt die DB Regio AG nach gewonnener Ausschreibung auf den vier Strecken von Dresden nach Kamenz und Königsbrück, durch das Müglitztal von Heidenau nach Altenberg sowie zwischen Pirna und Sebnitz. Der erste Triebwagen vom Typ Desiro (VT 642) wird in einer Chemnitzer Werkstatt ausgestattet.

Weitere folgen. „Die Dieseltriebwagen werden komplett renoviert und mit WLAN, Steckdosen und Bildschirmen zur Fahrgastinformation ausgestattet“, erklärt Stephan Naue von der DB Regio Südost. Die ersten modernisierten Fahrzeuge werden im Februar 2022 fahren. Für die vier Strecken wird das Unternehmen 21 Fahrzeuge einsetzen - sechs mehr als bisher. Damit gibt es eine größere Reserve. Diese fehlte den bisherigen Betreibern.

Auch auf anderen Gebieten bereitet sich die DB auf die Übernahme der Strecken vor, wie Bahn und VVO informieren. So rekrutiere man jetzt schon Mitarbeiter. Damit liegt die DB Regio im Plan. Entsprechend der Vorgaben des VVO wird die DB die Mitarbeiter übernehmen, die einst bei der Städtebahn Sachsen arbeiteten und mit der Neuvergabe der Verbindungen zur Mitteldeutschen Regiobahn (MRB) gewechselt waren.

Außerdem bildetet die DB weitere Mitarbeiter aus. Auf den Strecken werden rund 60 Triebfahrzugführer und 50 Kundenbetreuer tätig sein.

Einen Vorgeschmack auf den neuen Betreiber der Müglitztalbahn gab es im Hebst 2020. Ein Triebwagen der DB-Tochter Erzgebirgsbahn (li.) war hier unterwegs. Im Bild: Glashütte.
Einen Vorgeschmack auf den neuen Betreiber der Müglitztalbahn gab es im Hebst 2020. Ein Triebwagen der DB-Tochter Erzgebirgsbahn (li.) war hier unterwegs. Im Bild: Glashütte. © Stefan Müller
Dieser Triebwagen ist eigentlich im mittleren und westlichen Erzgebirge unterwegs. Im Herbst konnte man ihn auf der Müglitztalbahn entdecken.
Dieser Triebwagen ist eigentlich im mittleren und westlichen Erzgebirge unterwegs. Im Herbst konnte man ihn auf der Müglitztalbahn entdecken. © Stefan Müller
Der Triebwagen der Erzgebirgsbahn - hier in Schlottwitz.
Der Triebwagen der Erzgebirgsbahn - hier in Schlottwitz. © Stefan Müller

An den meisten Fahrplänen wird sich nicht viel ändern. Eine Ausnahme ist die Strecke Dresden-Kamenz. „Künftig fahren die Züge montags bis freitags zwischen 4.30 Uhr und 8.30 Uhr sowie zwischen 14 Uhr und 18.30 Uhr statt stündlich alle 30 Minuten“, erläutert Burkhard Ehlen, Geschäftsführer des VVO.

Möglich wird das, weil Sachsens Wirtschaftsministerium diese Taktverdichtung bezahlt. Die Anzahl der jährlich vom Betreiber zu erbringenden Zugkilometer steigt um knapp 0,3 Millionen auf 2,06 Millionen Zugkilometer.

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