99 Bohrungen für den Lithiumabbau in Zinnwald

Zinnwald Lithium Plc, die mit ihrem Tochterunternehmen Deutsche Lithium GmbH ein Lithium-Bergwerk in Zinnwald aufbauen will, hat diese Woche neue Unternehmensinformationen vorgestellt - mit deutlich anderen Akzenten als bisher.
Jetzt wird ein neuer Transportweg vorgestellt
In der Präsentation auf der Internetseite von Zinnwald Lithium ist eine Skizze des Bergbauprojekts, die anders aussieht als das bisherige Vorhaben. Dort ist der Trübestollen ausdrücklich benannt, der schon für Zinnerz den trüben Abraum auf die Bielatalhalde gespült hat. Ebenso sind der Steinbruch Bärenstein und ein möglicher Gleisanschluss zur Müglitztalbahn aufgeführt.

Dies ist im Prinzip das Projekt des einheimischen Unternehmers Hendrik Schwarz, das dieser vor zwei Jahren auch im Stadtrat Altenberg vorstellte. Bisher gab es aber keine Zusammenarbeit zwischen Schwarz und der Deutschen Lithium. Das hat sich wohl geändert. "Es gab Gespräche dazu", bestätigte Schwarz, hält sich aber zu weiteren Details bedeckt.
Gleisanschluss im Müglitztal ist geplant
Schwarz hatte seinerzeit vorgeschlagen, das Erz, das in Altenberg aus dem Berg kommt, durch den bestehenden Trübestollen mit Förderbändern in Richtung des Steinbruchs Bärenstein zu transportieren. Er hält dort das Recht, bis zu einer Million Tonnen Gestein im Jahr zu verarbeiten.
Und der Steinbruch liegt nicht weit von der Müglitztalbahn entfernt. Dort hat Schwarz auch schon Planungen ausarbeiten lassen für Verladegleise. Dort könnte das aufbereitete Erz verladen und mit der Bahn zur weiteren Verarbeitung transportiert werden.
Zahl der Bohrungen verdreifacht
Aber das ist nicht die einzige Neuigkeit, welche sich in den vergangenen Wochen ergeben hat. Zinnwald Lithium macht auch mehr Druck, um den Aufbau eines Bergwerks voranzutreiben. Die Zahl der Bohrungen, die dieses Jahr geplant sind, werden verdreifacht. Im Januar waren noch 35 Bohrungen in Zinnwald und Umgebung geplant. Jetzt hat die Deutsche Lithium beim Sächsischen Oberbergamt in Freiberg einen Plan vorgelegt, der 99 Bohrungen umfasst, wie das Oberbergamt auf Anfrage von Sächsische.de informierte. Die Pläne für diese Erkundungen hat die Deutsche Lithium vor zwei Wochen in Freiberg eingereicht, um die Zulassung zu bekommen. Es geht bei den neuen Bohrungen vor allem auch darum, den Untergrund genau zu erforschen. Daran richtet sich dann die Planung des Bergwerks aus.
Oberbergamt prüft den Rahmenplan für das Bergwerk
Für dieses Bergwerk liegt schon seit 2019 ein Rahmenbetriebsplan beim Oberbergamt. Da dieses die entscheidende Genehmigung für das geplante Bergwerk ist, wird der Plan sehr genau geprüft. Das Verfahren läuft immer noch. "Derzeit müssen noch wasserrechtliche Fragestellungen geklärt werden", informierte Prof. Bernhard Cramer, der Leiter des Oberbergamts. Für das Gebiet Zinnwald besitzt die Deutsche Lithium eine Bergbaulizenz, die bis ins Jahr 2047 gilt.
Auch Sadisdorf und Falkenhain werden stärker erkundet
Parallel dazu besitzt das Unternehmen drei Erkundungslizenzen, eine für das Gebiet Altenberg rings um das Zinnwalder Kerngebiet, eine für das Gebiet rund um die Sadisdorfer Pinge und eine für ein Areal bei Falkenhain. Diese Vorkommen von Lithium sind selbst zu klein, um alleine wirtschaftlich abgebaut zu werden. Wenn damit aber die geplante Aufbereitung in Zinnwald zusätzlich ausgelastet würde, wäre das wirtschaftlich. Auf diesen drei Gebieten werden die Forschungsarbeiten vorangetrieben, auch dazu gehören wieder Bohrungen. Alle diese Gebiete wurden ja in früheren Jahren schon erkundet. Die neuen Bohrungen sollen in erster Linie dazu dienen, zu prüfen, ob die früheren Ergebnisse stimmen.
Pilotprojekt zur Verarbeitung lief erfolgreich
Zugleich wird das Zinnwalder Lithium-Projekt auch im Labor vorangetrieben. Hier meldet die Gesellschaft einen entscheidenden Fortschritt. Die Deutsche Lithium musste ja eine Methode finden, wie aus dem Zinnwalder Erz Lithiumhydroxid gewonnen werden kann. Nun ist nachgewiesen, dass das technisch und auch wirtschaftlich funktioniert, wie Zinnwald Lithium informiert. In einem Pilotprojekt hat diese Verarbeitung funktioniert.
Anton du Plessis, Geschäftsführer der Zinnwald Lithium und ihrer Tochterfirma, der Deutschen Lithium, sagt dazu in einer Mitteilung: ""Ich freue mich, dass wir die Tests in dem Pilotprojekt abgeschlossen haben. So ist nachgewiesen, dass das Zinnwald-Lithiumprojekt in der Lage ist, bedeutende Mengen davon wirtschaftlich zu produzieren."