Leisnig. Angebote für Familien und Schulen – damit punktet die Burg Mildenstein normalerweise. Im zurückliegenden Jahr sind viele Veranstaltungen weggebrochen. Das spiegelt sich auch in den Besucherzahlen wider.
Lediglich rund 14.000 Gäste haben die Mitarbeiter der Burg Mildenstein in Leisnig im vergangenen Jahr registriert. Das sind immerhin rund 9.000 weniger als im Jahr davor. „Zurückzuführen ist das auf die Einschränkungen während der Corona-Pandemie“, sagt die Leiterin der Burg, Susanne Tiesler.
Anders als in Kriebstein ist das Angebot in Leisnig vor allem auf Schulklassen ausgerichtet. „Wir halten auf der Burg Mildenstein ein hochwertiges museumspädagogisches Angebot vor, das auch immer rege genutzt worden ist. Im vergangenen Jahr ist dieses aber wegen Corona komplett weggebrochen“, so Susanne Tiesler.
Auch das traditionelle Burg- und Altstadtfest habe nicht gefeiert werden können. Der Corona-Pandemie fiel auch die Darstellung des Burgalltags zum Opfer. Dabei laden die Mitglieder des Vereins Burgalltag.de die Besucher auf eine Reise in die Vergangenheit ein und bilden originalgetreu das Leben der Menschen im Mittelalter nach. Auch diese Veranstaltung zieht alljährlich zahlreiche Besucher an.
Deutlich weniger Hochzeiten
Kurzfristig konnte nach der Öffnung nach dem ersten Lockdown ein mittelalterliches Kleinkunst-Wochenende organisiert werden. Dabei durften nur 500 Besucher gleichzeitig auf das Burggelände. Die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln war eine Voraussetzung dafür, dass die Veranstaltung überhaupt über die Bühne gehen konnte.
„Die Besucher nahmen das Angebot trotzdem dankbar an“, so Susanne Tiesler. Überdies sei die Veranstaltung auch bei den Künstlern auf eine große Resonanz gestoßen. Viele waren froh darüber, sich nach so langer Pause endlich mal wieder dem Publikum präsentieren zu können.
Einen Einbruch habe es bei den Hochzeiten gegeben. Wie auf der Burg Kriebstein, die ebenfalls von Susanne Tiesler geleitet wird, haben sich auch in Leisnig im vergangenen Jahr nur ganz wenige Paare das Ja-Wort gegeben. „Fast alle haben das Fest auf dieses Jahr verschoben. Deshalb gebe es für Trauungen sowohl in Kriebstein als auch auf Burg Mildenstein nur noch ganz wenige freie Termine.
Trotz Corona sind die Bauarbeiten auf der Burg Mildenstein weitergegangen. Ende Dezember wurde laut Susanne Tiesler das Pagenhaus fertiggestellt. Das wird allerdings nur für interne Zwecke genutzt. Neu eröffnet worden ist im vergangenen Jahr das Aktengewölbe. Dort ist seit September eine völlig neue Dauerausstellung mit dem Namen „Himmlische Helden“ zu sehen.

Mildenstein zeigt „Mythos August“
Gezeigt werden sakrale Kunstwerke, die vor allem in Kirchen zu finden waren. Die Schau wurde laut Susanne Tiesler so gestaltet, dass sie Familien anspricht. So werde der Frage nachgegangen, was Heilige mit Superhelden zu tun haben. Mithilfe witziger Comiczeichnungen werden die sehr alten Ausstellungsstücke zum Leben erweckt.
In Vorbereitung sei derzeit eine neue Sonderausstellung „Mythos August“, die von Schloss Moritzburg übernommen worden ist. Diese soll auf dem Kornhausboden gezeigt werden. Dabei geht es um die Person August des Starken anlässlich seines 350. Geburtstages und die vielen Mythen, die sich um seine Person ranken.
Wann genau die Besucher sich die Ausstellung anschauen können, steht allerdings noch nicht fest. „Wir müssen realistisch sein und können nur so viel anbieten, wie es die Regelungen zulassen“, sagt die Burgchefin. Irgendwann nach Ostern, so hofft das Burgteam, sollen Neugierige auf Mildenstein wieder in Geschichte eintauchen, das Freigelände und den herrlichen Blick ins Muldental genießen können.
Die vorsichtige Vorausschau betrifft aber nicht nur das museale Angebot, sondern auch die Veranstaltungen: „Bei Mittelalterfesten können Mindestabstände nicht eingehalten werden.“ Aber es gebe Alternativen, wie die Auftritte kleinerer Künstlergruppen, mit denen die Burgverwaltung trotzdem möglichst vielen Besuchern einen erlebnisreichen Aufenthalt auf der Burg Mildenstein ermöglichen möchte.
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