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Das Riesending in Bergmanns Hof

Albrecht Bergmann zeigt in seiner Ausstellung jetzt auch Kanonenkugeln. Der Inhalt eines Pulverfasses gibt Rätsel auf.

Von Elke Braun
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Eine große Mörserbombe ist seit kurzem in der Napoleon-Ausstellung von Albrecht Bergmann zu sehen. In einem Pulverfass fand er zudem einen Zeitungsschnipsel, der ihm Rätsel aufgibt.
Eine große Mörserbombe ist seit kurzem in der Napoleon-Ausstellung von Albrecht Bergmann zu sehen. In einem Pulverfass fand er zudem einen Zeitungsschnipsel, der ihm Rätsel aufgibt. © Dietmar Thomas

Sie ist 53,5 Kilogramm schwer, aus Eisen und innen hohl. Die Rede ist von Albrechts Bergmanns neuester Errungenschaft: eine Kanonenkugel, die er seit kurzem in seiner Napoleon-Ausstellung in Bergmanns Hof am Obermarkt zeigt.

Daneben sind noch mehrere weitaus kleinere Kanonenkugeln zu sehen. „Bei der großen handelt es sich um eine Mörserbombe“, erklärt Albrecht Bergmann die genaue Bezeichnung. Die Kugeln wurden noch gefüllt, unter anderem mit gehäckseltem Eisen, und wurden dadurch noch schwerer. 

Neben der großen Mörserbombe sind auch mehrere kleinere Kanonenkugeln in der Napoleon-Ausstellung zu sehen.
Neben der großen Mörserbombe sind auch mehrere kleinere Kanonenkugeln in der Napoleon-Ausstellung zu sehen. © Dietmar Thomas

„Sie richteten unheimlichen Schaden an“, so Bergmann. Für ihn sei es immer wieder erschreckend, was Menschen erfinden, um sich gegenseitig umzubringen. „Warum können Meinungsverschiedenheiten nicht vernünftig und friedlich geklärt werden?“, fragt er sich.

Mörserbombe aus dem 30-jährigen Krieg

Die Mörserbombe stammt aus dem Jahr 1634 aus einem Gefecht bei Nördlingen. Bergmann hat sie im Internet entdeckt. Die kleineren Exemplare hat er fast alle von Besuchern oder Bekannten, die wissen, dass Bergmann historische Dinge sammelt. „Einer hat mir mal eine Kugel gebracht, die lange Zeit als Gegengewicht an der Bodentreppe hing“, erzählt er.

 Eine steinerne Kugel hat ihm ein Freund aus Dresden geschenkt. Einen sogenannten 16-Pfünder hat ein Waldheimer in der Zschopau gefunden und bei Bergmann abgegeben.

Einen Zeitungsschnipsel hat Albrecht Bergmann in einem Pulverfass gefunden. Der gibt ihm Rätsel auf.
Einen Zeitungsschnipsel hat Albrecht Bergmann in einem Pulverfass gefunden. Der gibt ihm Rätsel auf. © Dietmar Thomas

Auch ein Pulverfass gehört zu den Ausstellungsstücken, die Bergmann noch nicht allzulange in seinem Fundus hat. Darin fand er etwas, was ihm bis heute Kopfzerbrechen bereitet - ein zusammengerolltes Stück Zeitungspapier, das augenscheinlich aus dem Jahr 1915 stammt. „Es ist also auf jeden Fall über 100 Jahre alt“, so Bergmann. 

„Zur Stille...“ ist als Titel noch zu erkennen. Bergmann ließ das keine Ruhe. Er fragt in der Nationalbibliothek Leipzig an. „Die suchen nach der Zeitung. Ich bin gespannt, ob sie etwas herausfinden“, so der Waldheimer. Eine Rückmeldung hat er bisher noch nicht.

 Derweil können sich die Besucher der Napoleonhauses das Papierschnipsel unter Glas anschauen – zwischen Soldatenuniformen, Tornistern und Kanonenkugeln und vielen interessanten Sammelstücken aus vergangener Zeit.

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