Döbeln
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Film zur Ausstellung „Gegen das Vergessen“

Ein 15-Jähriger zeichnet das Lagerleben von Auschwitz und Buchenwald. Mahnende Worte und beeindruckende Bilder – Ausschnitte jetzt auf YouTube.

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Das Lagertor von Buchenwald. Durch dieses Tor wickelte sich der gesamte Verkehr ab. Die Passage des Grauens.
Das Lagertor von Buchenwald. Durch dieses Tor wickelte sich der gesamte Verkehr ab. Die Passage des Grauens. © Gedenkstätte Buchenwald

Von Dagmar Doms-Berger

Region Döbeln. Das Lagertor des KZ Buchenwald mit der Inschrift „Jedem das Seine“, ausgemergelte Körper, von Qualen gezeichnete Gesichter und Berge von Leichen – diese Fotografien fertigte Lagerinsasse Alfred Stüber 1945 im Auftrag des Internationalen Lagerkomitees an.

Es sind Bilder des Grauens. Stüber überlebte das Konzentrationslager. So wie der 15-jährige Thomas Geve, der 1943 gemeinsam mit seiner Mutter nach Auschwitz deportiert wurde und im Januar 1945 nach Buchenwald kam.

Noch am Ort des Todes malte der 15-Jährige den Alltag in den Lagern: die Selektionen, Duschen, Gaskammern. Entstanden sind über 70 Zeichnungen. Diese Bilder sind, gemeinsam mit den Fotografien Stübers, in der Wanderausstellung „Gegen das Vergessen“ zu sehen. Die Ausstellung wird an 13 Orten Mittelsachsens gezeigt.

Film zeigt ausgewählte Fotos

Die Ausstellung wird von der François Maher Presley Stiftung für Kunst und Kultur in Zusammenarbeit mit der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora präsentiert und steht unter der Schirmherrschaft des Landrats des Landkreises Mittelsachsen Matthias Damm.

Nun gibt es einen gleichnamigen Kurzfilm zur Ausstellung. Der von der François Maher Presley Stiftung für Kunst und Kultur in Zusammenarbeit mit Mittelsachsen TV produzierte Film soll auf die Ausstellung aufmerksam machen. „Leider konnten in den vergangenen Wochen und Monaten keine Vernissagen stattfinden. Wir wollen die Menschen für das wichtige Thema interessieren und das öffentliche Gespräch darüber in Gang halten“, so Stifter François Maher Presley.

Der Film ist seit Montag auf dem Videoportal YouTube abrufbar (Gegen das Vergessen, Presley Stiftung).Im Film werden ausgewählte Zeichnungen und Fotografien gezeigt. Mahnend und authentisch äußern sich Politiker und öffentliche Personen.

Aus Gesprächen die richtigen Lehren ziehen

Für Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) ist das Projekt eine wichtige Auseinandersetzung: „Wir brauchen die Gespräche, Ausstellungen und Diskussionen, um die richtigen Lehren daraus zu ziehen“.

Mit großer Erwartung sieht Rudolf Lehle, Fraktionsvorsitzender der CDU Döbeln, der Ausstellung von Bildern aus den Konzentrationslagern Groß Rosen und Auschwitz entgegen. „So gut auch am Bildschirm der Blick auf die Bilder sein mag, die Tragik und das Grauen erschließen sich erst im direkten Kontakt mit den Bildern selbst“. Für die Bürgermeisterin von Lommatzsch Anita Maaß verpflichtet die Erinnerung an die NS-Schreckensherrschaft dazu, Demokratie, Frieden und Freiheit dauerhaft zu schützen.

Termine für die Ausstellung sind im Internet unter www.francois-maher-presley.com/gegen-das-vergessen/wanderausstellung zu finden.

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