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Der Meister der Preisrichter

Albert Patzig aus Saalbach ist europaweit unterwegs, um Kaninchen zu bewerten. Corona hat die Zahl der Reisen begrenzt.

Von Frank Korn
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Albert Patzig befasst sich mit der Zucht von Lohkaninchen. Für seine Leistungen als Preisrichter ist er mit dem Ehrentitel „Meister der Preisrichter-Vereinigung Sachsen“ geehrt worden.
Albert Patzig befasst sich mit der Zucht von Lohkaninchen. Für seine Leistungen als Preisrichter ist er mit dem Ehrentitel „Meister der Preisrichter-Vereinigung Sachsen“ geehrt worden. © Dietmar Thomas

Hartha. Fürs Foto hat Albert Patzig ein Lohkaninchen mitgebracht. Eine Rasse, mit der der Kaninchenzüchter aus Saalbach schon einige Erfolge vorweisen kann.

Einen guten Ruf hat sich der 72-Jährige aber auch als Preisrichter erworben. „1984 habe ich mit der Ausbildung begonnen, 1987 habe ich sie abgeschlossen“, sagte Patzig. Im Laufe der Jahre hat er schon einige Auszeichnungen erhalten. Jetzt ist er mit dem Ehrentitel „Meister der Preisrichter-Vereinigung Sachsen“ geehrt worden.

Albert Patzig ist 1960 in Westeregeln (Sachsen-Anhalt) in einen Kaninchenzüchterverein eingetreten. Er sei das einzige von sieben Kindern gewesen, das für das Hobby des Vaters Interesse gezeigt habe, so Patzig.1984 sei er gefragt worden, ob er nicht Lust habe, Preisrichter zu werden. Albert Patzig wollte.

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Allerdings sei die Ausbildung nicht einfach gewesen. „Ich weiß noch, dass ich 38 Aufsätze über verschiedene Themen schreiben musste“, erinnert er sich. Zur damaligen Zeit habe es 72 Rassen in 160 Farbenschlägen gegeben. Heute seien es deutlich mehr, so Patzig.

Zahl der Ausstellungen zurückgegangen

Als Preisrichter ist Albert Patzig sogar europaweit unterwegs. Zuletzt sei er in Lille (Frankreich) und in den Niederlanden gewesen. Allerdings hat die Zahl der Kaninchenschauen aufgrund der Corona-Pandemie stark abgenommen. So war er vor Corona bei etwa 25 Ausstellungen jährlich als Preisrichter eingesetzt. „Im vergangenen Jahr waren es nur sieben, in diesem Jahr erst vier“, so Patzig. Die Vereine seien aufgrund der Pandemie noch unsicher und hielten sich mit der Organisation von Schauen zurück.

Um ein Tier zu begutachten, brauche es als erfahrener Preisrichter nicht mehr als fünf Minuten. Als Bewertungskriterien werden zum Beispiel Gewicht, Körperbau, Form des Kopfes und bei Schecken die Rumpfzeichnung herangezogen.

Bis zu 100 Punkte werden vergeben, wobei er die 100 noch nie erlebt hat. „Die höchsten Wertungen, die ich hatte, waren zweimal die 98“, so Patzig. Ab einem Wert von 97 werde die Bewertung von einer Kommission überprüft. „Meine beiden 98er-Werte sind aber durchgegangen“, so Albert.

Bei der Rochlitzer Jungtierschau, im Rochlitzer Verein ist er auch Mitglied, sei er als Aussteller dabei gewesen. Diese deutschlandweite Ausstellung wurde im August zum 45. Mal organisiert. Wichtig ist Albert Patzig, dass seine Frau Christine die Leidenschaft für die Kaninchenzucht teilt.