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Leisniger Förderverein vor dem Aus

Der Vorstand des Schulvereins Peter Apian tritt zurück. Die Nachfolge ist aber bisher noch nicht geregelt. Steht der Verein nun vor der Auflösung?

Von Frank Korn
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Der Theaterabend an der Leisniger Oberschule Peter Apian war in den vergangenen Jahren stets ein Erfolg. An der Umsetzung dieses Projektes hat der Förderverein einen großen Anteil.
Der Theaterabend an der Leisniger Oberschule Peter Apian war in den vergangenen Jahren stets ein Erfolg. An der Umsetzung dieses Projektes hat der Förderverein einen großen Anteil. © Dietmar Thomas

Leisnig. Die Ankündigung war deutlich. Bei der Wahlversammlung des Schulvereins Peter Apian vor knapp zwei Jahren hatte dessen Vorsitzende Ulrike Hünerfauth gesagt, dass sie bei der nächsten Wahl nicht noch einmal antreten wird.

Doch dies betrifft nicht nur die Vorsitzende. „Der komplette Vorstand tritt zurück. Und bis jetzt können wir noch keine Nachfolger benennen“, sagte Ulrike Hünerfauth. Sämtliche Bemühungen, neue Mitstreiter zu finden, seien gescheitert.

„Wir sind in die Elternabende gegangen, haben mit dem Elternrat gesprochen, einen Aufruf im Leisniger Amtsblatt veröffentlicht und auch versucht, Leute direkt anzusprechen. Bisher hat nichts gefruchtet“, so Hünerfauth.

Stadtrat Leisnig befürchtet Auflösung

Rüdiger Schulze, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Leisniger Stadtrat, befürchtet die Auflösung des Vereines, sollte sich kein neuer Vorstand finden. „Das wäre extrem schade, wäre es doch das Ende vieler toller Projekte“, sagte Schulze.

Der Fraktionschef verweist auf die vielen Aktivitäten des Fördervereins. So wurden unter anderem der Theaterabend mit Technik, Kulissen und Kostümen, Tage der offenen Tür oder die Ausbildungsmesse unterstützt. Es wurden Gelder für den neuen Schulhof gesammelt, Klassenfahrten wie nach Wangerooge unterstützt, um solche Fahrten auch für sozial schwächere Familien möglich zu machen oder auch das digitale Zukunftsprojekt „Roberta“ bezuschusst.

„Die Teilnahme am Weihnachtsmarkt und Blütenfest bereichern stets unsere Leisniger Feste“, so Schulze. Auch wenn man den Verein auf den ersten Blick manchmal aufs „Schnittchen schmieren“ beschränke, so liefere gerade diese Basisarbeit die dringend benötigten Gelder für solche Projekte, die dann gern auch alle mitnehmen. „Vielen Dank an den kompletten Verein hierfür“, sagte Rüdiger Schulze.

Vereinsleben bedeutet soziale Kontakte

Er fände es sehr traurig, wenn sich niemand – Eltern oder auch gern Großeltern – von über 300 Schülern finden würde, der Verantwortung übernehmen möchte. „Willkommen wäre auch die Hilfe von ehemaligen Schülern oder Bürgern, denen unsere Schule am Herzen liegt“, so Schulze.

Erst einmal gehe es darum, den Verein überhaupt am Leben zu erhalten. „Wenn jemand wieder die Zügel an sich nimmt, verteilt sich die Arbeit dann aus meiner Sicht wieder auf breitere Schultern und viele Eltern unterstützen dann doch gern. Vereinsleben bedeutet insbesondere für die Zeit nach Corona auch neue soziale Kontakte, die wir in der heutigen Zeit doch alle schätzen sollten“, so Schulze.

Der bisherige Vorstand stehe für einen Austausch und mit Rat und Tat über die tatsächlichen Umfänge der Aufgaben gern zur Verfügung. Es müsse niemand Angst haben, überfordert zu werden. „Liebe Unterstützer traut euch, wir müssen die Geschicke unserer Stadt schon manchmal ein wenig selbst in die Hand nehmen“, so der Appell von Rüdiger Schulze.

Stadt Leisnig bietet Beratung an

Auch aus Sicht von Bürgermeister Tobias Goth (CDU) ist es wichtig, dass die Arbeit des Schulvereins weitergeführt wird. Für gemeinsame Beratungen mit Schule, Verein und Elternsprecher stehe die Stadt gern zur Verfügung. „Eine Mitwirkung der Stadt im Schulverein selbst ist aber nicht möglich“, stellte der Bürgermeister klar.

Vielleicht sei es hilfreich, die Arbeit eines neuen Vorstandes zunächst auf die wesentlichsten Dinge wie das Akquirieren von Spenden und die Zusammenarbeit mit der Schulleitung zu begrenzen. „Alles andere kann wachsen“, so Goth.

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