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Graffiti-Künstler verschönern Döbeln

Eine graue Mauer an der Fichtestraße wird bunt. Dafür sorgen 40 Sprayer.

Von Frank Korn
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Christoph Krämer (von links), Tom Händler und Lukas Spreer haben ein Graffiti-Event vorbereitet. Die Mauer an der Fichtestraße soll durch verschiedene Künstler gestaltet werden.
Christoph Krämer (von links), Tom Händler und Lukas Spreer haben ein Graffiti-Event vorbereitet. Die Mauer an der Fichtestraße soll durch verschiedene Künstler gestaltet werden. © Dietmar Thomas

Döbeln. Die Tristesse verschwindet. Zumindest an der Fichtestraße in Döbeln.

Präsentierte sich die Mauer, die den Parkplatz des Welcome Wellness Sport- und Freizeitzentrums abgrenzt, bisher in Grau, so bekommt sie nun Farbe. Verantwortlich dafür sind Tom Händler und Lukas Spreer. Sie dürfen sich nach Absprache mit Welwel-Geschäftsführer Thorsten Hartwig schon seit geraumer Zeit an den Wänden des Parkplatzes „verewigen“.

Sie kamen auf die Idee, ein Graffiti-Event in Döbeln zu veranstalten, das an diesem Wochenende über die Bühne geht. „In den vergangenen Tagen haben wir die Themenfelder vorbereitet und die Wand in abschnitte eingeteilt“, sagte Tom Händler. Am Sonnabend werden die Wände von verschiedenen Künstlern gestaltet. Diese kommen unter anderem aus Leipzig, Dresden, Halle, Berlin. Das vorgegebene Thema ist der „Wilde Westen“.

Unterstützung aus Leipzig

Jeder Akteur bekommt eine bestimmte Fläche zugewiesen, an der er seiner Kreativität freien Lauf lassen kann. Die Wände werden von außen und innen besprüht. Dabei bleiben die Künstler unter sich. „Sie sollen sich auf ihre Arbeit konzentrieren und sich aber auch untereinander austauschen können“, so Spreer.

Am Sonntag dürfen Besucher die Kunstwerke bestaunen. Dann ist auch gegen 14 Uhr ein Workshop für Kinder geplant. „Ab 16 Uhr gibt es ein Graffiti-Live-Battle, bei dem acht der anwesenden Künstler gegeneinander antreten“, so Spreer.

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Tom Händler und Lukas Spreer haben sich Unterstützung beim Leipziger Christoph Krämer geholt. Er ist schon seit mehr als 20 Jahren in der Szene aktiv und betreibt den Internetblog Graff.Funk. Krämer ist gelernter Bürokaufmann, hat aber die Graffiti-Kunst zu seinem Beruf gemacht. Er hat in Leipzig gemeinsam mit anderen schon viele Fassaden gestaltet.

Durch gemeinsames Hobby kennengelernt

„Durch Chris und seine Kontakte in der Szene konnten wir das auch so groß aufziehen“, sagte Lukas Spreer. Seit fast einem halben Jahr stecken die jungen Männer in den Vorbereitungen für das Event.

Der 21-jährige Lukas Spreer hat zunächst Buchstabenzeichen gesprüht. Er studiert Kunstpädagogik in Leipzig. Tom Händler hat sich von den Bildern des Döbelner Graffiti-Künstlers Frank Schäfer inspirieren lassen. „Ich habe dann einfach damit angefangen“, sagte der 23-Jährige.

Die beiden lernten sich über ihr gemeinsames Hobby kennen, das sie schon seit 2013 betreiben. „Wir haben allerdings auch eine dreijährige Pause eingelegt. Erst 2019 haben wir wieder richtig angefangen und sind jetzt aktiv dabei“, sagte Tom Händler, der als Verwaltungsfachangestellter in Döbeln arbeitet.