Immer sachlich bleiben

Ein Mann wendet sich an die Zeitung. Er ist Iraner und betreibt einen Döner-Imbiss in Geringswalde. Er fühlt sich in den sozialen Medien gemobbt. Die dort gegen ihn erhobenen Vorwürfe seien falsch.
Das sehen Mitglieder einer Geringswalder Facebook-Gruppe anders. Aus einem Polizeieinsatz vom 15. August 2020 – dies soll nicht der einzige gewesen sein – ziehen sie den Schluss, dass die Vorwürfe gegen den Iraner nicht grundlos sind. Doch das berechtigt noch lange nicht dazu, im Internet bösartige Kommentare abzugeben.
Werbung ist erlaubt
Aber auch der Imbiss-Betreiber hat sich nicht fehlerfrei verhalten. Er postet auf einer seiner Facebook-Seiten ein Video, in dem er mit zerrissenem T-Shirt herumläuft. Im Hintergrund ist Kindergeschrei zu hören.
Eine Frau, offenkundig seine Partnerin, sagt, dass sie die Polizei rufen will, und: „Du hast uns geschlagen!“ Wenn er so etwas öffentlich macht, muss er sich über negative Kommentare nicht wundern.
Einer der Vorwürfe lautet, dass es der Iraner mit der Werbung für sein Geschäft übertreibt. Doch Reklame ist nicht verboten, soweit die gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden.
Wem die Werbung zum Beispiel bei Facebook zu viel ist, kann sie auch ignorieren. Man muss nicht jeden Post kommentieren, nur weil man den Betreffenden vielleicht nicht leiden kann. Und wenn man eine Kritik loswerden will, dann bitte mit Anstand.
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