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Junger Waldheimer zeigt abstrakte Kunst

Robby Hänel eröffnet im März seine erste Ausstellung. Dafür hat er in den vergangenen Wochen viele seiner Werke wieder eingesammelt.

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Robby Hänel hofft, dass seine Ausstellung bald öffnen kann. Zu sehen sind die Werke in der Galerie an der Schlossstraße.
Robby Hänel hofft, dass seine Ausstellung bald öffnen kann. Zu sehen sind die Werke in der Galerie an der Schlossstraße. © Lars Halbauer

Von Lars Halbauer

Waldheim. Noch sind die Ausstellungsräume geschlossen. Dennoch herrschte am Sonnabendvormittag in der Waldheimer Galerie der François Maher Presley-Stiftung für Kunst und Kultur in der Schlossstraße reges Treiben.

„Farbenspiel“ heißt die Ausstellung von Robby Hänel. Der 16-Jährige bereitet sich gerade auf den Schulabschluss an der Oberschule vor. Danach wird er eine Physiotherapeuten-Ausbildung in Döbeln beginnen. An der Kunst hat Robby schon seit klein auf ein großes Interesse. Seine Kunstlehrerin Gisela Schöne hat in ihm schon früh Talent entdeckt und ihn bis heute auch als Mentorin gefördert.

Zunächst waren es Graffiti, nun ist es abstrakte Kunst in verschiedenen Ausarbeitungen. Sowohl auf Leinwand und Metallwänden, aber auch plastische Werke wie Skulpturen hat Robby Hänel geschaffen.

Den Anstoß für die Ausstellung hat der Großvater gegeben. Albrecht Hänel, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Waldheim, war mit seinem Enkel im Stadtmuseum in einer Kunstausstellung zu Gast und dort kam die Idee der eigenen Ausstellung. Als Unterstützung steuerte Albrecht Hänel die Druckkosten des Ausstellungskatalogs bei.

Familie ist erster Begutachter der Kunst

Die Vorbereitung hat einiges an Zeit beansprucht, da viele Bilder von Robby bei vielen Menschen schon in den Wohnungen hängen. Aufgrund des 15-Kilometer-Radius war es eine nicht ganz einfache Aufgabe, erst mal alle Bilder wieder zusammenzutragen und auszuwählen, welche Bilder in die Galerie kommen sollen.

Neben der Kunst hat der 16-Jährige noch viele weitere Hobbys wie Tischtennis, Tennis, Handball, Motorradfahren und Kleingärtnern. Die Kunst ist wie Entspannung, sagt Robby: „Manchmal male ich wochenlang nicht, dann kommen mir plötzlich gute Ideen, die ich dann umsetze.“ Die Familie ist dann der erste Begutachter der Kunst: „Viele Bilder die mir persönlich nicht gefallen, bekommen aber guten Zuspruch, dann erhalte ich sie, sonst werden viele Bilder auch neu gemacht.“ Wenn er dann erst mal in der kreativen Phase ist, gibt es mal Klavier, dann wieder Techno und Hip-Hop zu hören, manchmal lässt er sich auch einfach von Dokumentationen im Fernsehen begleiten und inspirieren.

Ab Mitte März soll die Ausstellung eröffnet werden. „Wir mussten wegen Corona den ersten Termin von Ende Februar schon verschieben, wenn es die Maßnahmen zulassen, soll es im März aber losgehen.“ So der ehrenamtliche Ausstellungsbegleiter Ingo Ließke.

40 Werke werden ausgestellt

Insgesamt werden gut 40 Werke zu sehen sein. „Die Ausstellung ist nicht starr, wenn ich in der Zeit neue Bilder schaffe, kann es gut sein, dass die dann auch in die Ausstellung kommen“, so Robby Hänel. Im Rahmen der Ausstellung kann es, wenn erlaubt, auch private Führungen geben. Der Aussteller bekommt einen Schlüssel und kann so jederzeit auch Kunstführungen geben. In der Schlossstraße wird die Ausstellung für etwa eineinhalb Monate zu sehen sein, insgesamt gibt es hier sechs bis acht Ausstellungen im Jahr.

Ingo Ließke betreut die Ausstellungsräume ehrenamtlich. Gemeinsam mit der Modellbaugruppe des Heimatvereins hat er den Ausstellungskatalog erstellen lassen. Hierzu gibt es eine Zusammenarbeit mit der Modellbaugruppe der JVA. Ein junger Strafgefangener hat während seiner Haftzeit eine Ausbildung zum Mediengestalter abgeschlossen und als Wiedergutmachung an die Gesellschaft unter anderem diesen Katalog gestaltet.

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