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Im Kloster sind die Schotten los

Dudelsack-Klänge, Irish-Folk und Highland Games locken Tausende Gäste. Auch die Kleinsten kommen bei Wettbewerben auf ihre Kosten.

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Die Pipebands waren schon von weitem mit ihrem tollen Dudelsacksound zu hören.
Die Pipebands waren schon von weitem mit ihrem tollen Dudelsacksound zu hören. © Lars Halbauer

Von Lars Halbauer

Leisnig/Klosterbuch. Die Schotten stürmen Klosterbuch und mehrere Tausend Gäste folgen dem Spektakel. Endlich: Seit 2019 war Kloster Buch wieder Treffpunkt für die Pipes, Drums & More. Mit Musik, schottischen und lokalen Spezialitäten und jeder Menge großen Kerlen in Schottenröcken.

Jörn Hänsel, Geschäftsführer des Mittelsächsischen Kultursommers (Miskus) ist mehr als zufrieden: „Wir haben am Samstag mit original schottischem Wetter, bedeckt und frisch gestartet, am Sonntag war dann herrlichster Sonnenschein mehr als einladend. Die Leute sind richtig süchtig danach, wenn die Dudelsäcke ertönen.“

Action auch für die Kinder

Auf dem gesamten Gelände des Klosters wehte der Flair der schottischen Inseln. Während im Klosterhof Bands wie die FunTones Scottish & Irish Folk zum Besten gaben, konnten die Gäste sich drumherum verköstigen lassen. Da durften natürlich auch die klassischen schottischen Fudges, eine traditionelle Süßigkeit, nicht fehlen. Jede Menge Händler und Kunsthandwerker boten ihre Produkte feil. Natürlich gab es auch einige Verkaufsstände mit den klassischen Kilts, den Schottenröcken. Was genau der Schotte nun darunter trägt – diese Frage blieb allerdings ungeklärt.

Während der achtjährige Henning aus Bad Lausick seinen Vater im Mühlespiel besiegte, gab es nebenan bei den Bogenschützen Action. Quirin, der mit seinen Eltern aus Seifersdorf zu Besuch war, übte mit dem Bogenschützen der Tafelrunde das Schießen mit der Armbrust. Das schien zuerst gar nicht so einfach, aber mit etwas Hilfe von Bogenschützen Frank, wurde das Resultat immer besser.

Der fünfjährige Quirin aus Seifersdorf übt sich im Bogenschießen und wird dabei von Frank Enderlein (rechts) angeleitet.
Der fünfjährige Quirin aus Seifersdorf übt sich im Bogenschießen und wird dabei von Frank Enderlein (rechts) angeleitet. © Lars Halbauer

Wenn Schotten zusammentreffen, dürfen auch die klassischen Highland Games nicht fehlen. Hier gibt es Disziplinen, wie Baumstamm-Weitwerfen, Steinschleudern und Gewichte in die Höhe werfen. Dabei haben sich die Athleten sicher auch schon in Vorbereitung auf die Highland Games in Trebsen im September mit jeder Menge Muskelkraft gemessen. Die Zuschauer konnten hier hautnah erleben, mit welcher Kraft die Steine, die etwa 7,25 kg wiegen, mehrere Meter weit geschleudert werden. Roy Arnold ist einer der Athleten. Eigentlich wollte er nur am Samstag antreten. „Ich habe vorher noch nicht richtig trainieren können, da war ich nach einem Tag eigentlich platt.“ Aber für Sonntag ließ er sich dann doch noch mal überreden und trat nach den Mannschaftswettkämpfen am Samstag in den Einzelwettkämpfen an. Ganz zufrieden war er mit seiner Leistung noch nicht. „Aber in Trebsen zum großen Showdown bin ich fit“, lacht der mit reichlich Muskeln bepackte Chemnitzer.

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Für die kleinen Highland-Gamer gab es die ganze Ausführung auch zum Mitmachen bei den Mini Games. Hier haben sich auch Lenard und Finn beim Steinweitwurf gemessen. Das Zielwerfen von Bällen gehörte ebenfalls zu den Aufgaben.

So vielfältig die Aktionen an diesem Wochenende im Kloster Buch auch waren, so vielfältig waren die Gäste. Diese kamen aus Bremen und Peine, aber auch aus Hartha und Döbeln. So auch Familie Fischer-Hoffmann. Papa Franz und Mama Luisa haben sich sonntagsfein angezogen, um durch das wuselige Treiben zu schlendern. Tochter Ella nascht dabei die Fudges und hat vorher gebastelt. „Wir sind fast auf jedem Bauernmarkt,“ so Franz Fischer-Hoffmann, „Wir haben in der Werbung gesehen, dass es dieses Wochenende schottisch wird, das wollten wir uns nicht entgehen lassen.“

Bei den Highland-Games gaben traten die Teilnehmer auch beim Steinewerfen an. 7,25 Kilo fliegen dabei durch die Luft.
Bei den Highland-Games gaben traten die Teilnehmer auch beim Steinewerfen an. 7,25 Kilo fliegen dabei durch die Luft. © Lars Halbauer

Währenddessen zogen Dudelsack spielend die „Crest of Gordon“ und die „Dresden Pipes & Drums“ über den Platz und begeisterten die zahlreichen Gäste und Fans mit den so speziellen Klängen aus Schottland. In dem sehr vielfältigen und vollgepackten Programm haben auch die Tanzperlen des Zschopautals ihre Darbietung gezeigt, mit fantasievollen Kostümen als Vogelscheuchen und Cheerleader rundeten sie das Spektakel in Kloster Buch ab. Jörn Hänsel vom Miskus ist schon bei den Vorbereitungen für 2023: „Wir brauchen ein Jahr, um zu planen, zu arrangieren und die Teilnehmer zu buchen.“ Die Begeisterung scheint ihm recht zu geben, damit hat Mittelsachsen mittlerweile ein überregionales Event.