Waldheim. Wenn Françoir Maher Presley auf das Jahr 2020 zurückblickt, schwingt nicht nur Wehmut mit. „Trotz der Krise konnten wir viele kulturelle Aktionen anbieten“, sagt er. Insgesamt vier Ausstellungen waren in der Stiftungsgalerie an der Schlossstraße zu sehen.
„Magie der Farben“ mit Bildern von Waltraud Heinitz, Bilder aus der Sammlung von Matthias Löwe und die Schau „Immer für die Freiheit“ von Ekkehart Stark. Die Ausstellung „Winterliches Waldheim“ von Gerd Teiß fiel jedoch in den Zeitraum der neuerlichen Corona-Beschränkungen.
Ausstellungen in der Stiftungsgalerie in Waldheim
Ganz ausfallen musste die Ausstellung „Mühlen in Bild und Modell“, die für den März 2020 geplant war. Sie soll in diesem Jahr ab Ende April nachgeholt werden.
Die Modellbaugruppe der Justizvollzugsanstalt Waldheim hat dafür unter Leitung von Ingo Ließke Modelle angefertigt.
Ausfallen musste auch die Ausstellung zum 4. Schulmalwettbewerb, an dem sich zahlreiche Schüler der Region beteiligt hatten. Der stand diesmal unter dem Motto „In meinen Träumen.“ Normalerweise werden die Ergebnisse des Wettbewerbs in der Stiftungsgalerie an er Schlossstraße gezeigt.
Unterstützung des örtlichen Handels
Als kleinen Ersatz gab es eine virtuelle Vernissage mit dem Döbelner Anzeiger. Die Leser durften die Gewinner wählen. Die erhielten von der Stiftung ein Geschenk. „Erstmals beteiligten wir uns dafür auch an der Gutschein-Aktion der Sächsischen Zeitung, um den örtlichen Handel zu unterstützen“, so Presley.
Ab Ende Februar rechnet er damit, in der Stiftungsgalerie wieder Ausstellungen anbieten zu können. Dabei sollen neben der Mühlenausstellung unter anderem auch abstrakte Malereien von Robby Hänel aus Waldheim, Aquarelle von Claudia Werner und Arbeiten von Giulietta Scheer zu sehen sein.
Auch eine Präsentation der Waldheimer Steinchenbande ist für Ende Oktober geplant. „Die Einnahmen dieser Ausstellung gehen vollständig an die Lego-Liebhaber. Sie wollen damit Mitkosten ihrer Räume, die sie 2020 in der Schlossstraße bezogen haben, begleichen und Ankäufe tätigen“, erläutert Presley.
Museumshaus wegen Corona derzeit geschlossen
Verlängert worden ist die Ausstellung mit Werken von Salvador Dalí „Venus im Pelz“ auf der Kunsttreppe des Stadt- und Museumshauses, die am 27. September 2020 – also kurz vor dem zweiten Lockdown – eröffnet worden ist. Die Werke, die aus der Sammlung der Stiftung stammen, sind nun vorerst bis Mitte März zu sehen“, teilte Presley mit. Das Museumshaus ist derzeit wegen der Kontaktbeschränkungen geschlossen. Noch ist nicht abzusehen, wann es wieder geöffnet werden darf.
Außerordentlich bedauerlich sei es, dass die Wanderausstellung „Gegen das Vergessen“ zum Thema Nationalsozialismus bisher nicht wie geplant angeboten werden konnte. Zwar wurde die gesamte Ausstellung in Oederan, der ersten Station, aufgebaut, jedoch musste die Vernissage ebenso ausfallen, wie auch in Mittweida, der zweiten Station.
„Wir hoffen auf die dritte Station oder die vierte Ende März 2021 in Waldheim“, so Presley. Bei dieser Vernissage soll der ehemalige Bürgermeister Waldheims Steffen Blech die Eröffnungsrede halten und Schüler der Musikschule Mittelsachsens die Eröffnung musikalisch begleiten.
Zwei Kammerkonzerte für 2021 geplant
Presley bedauert außerdem, dass die unter dem Titel „Waldheim klingt“ geplanten Kammerkonzerte abgesagt werden mussten. „Wahrscheinlich wird auch das Konzert im März dieses Jahres entfallen müssen“, so Presley.
Die geplanten Konzerte im Waldheimer Ratssaal im Mai und September stehen aber nach wie vor im Veranstaltungsplan. Im Mai musiziert ein Streichquintett unter dem Titel „Ersehntes Glück“, und im September gibt es einen Liederabend mit dem Titel „Verträumte Nachtigallen“, teilt Presley mit. „Wir möchten damit das brachliegende kulturelle Leben in Waldheim zusätzlich zu den Ausstellungen mit wenigstens zwei musikalischen Veranstaltungen bereichern.“
Postkarten mit Winterimpressionen
Des Weiteren will die Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Maler Ekkehart Stark limitierte Drucksachen veröffentlichen. So werden in Kürze zehn Postkarten mit Winterimpressionen aus Mittelsachsen, die Ekkehart Stark geschaffen hat, veröffentlicht.
Sie sollen in einer Auflage von je 500 Exemplaren fertiggestellt werden. Der Künstler stellt der Stiftung die Rechte kostenlos zur Verfügung. Die Erlöse sollen laut Presley für Förderprojekte im Bereich Kunst und Kultur Verwendung finden.
„Natürlich mussten und müssen wir teilweise andere als bisher übliche Wege gehen, trotzdem ist es gelungen, fast alle Förderprojekte anzubieten und auch abzuschließen.“ Dazu gehören laut Presley auch die sozialpädagogischen Angebote im Stadt- und Museumshaus, beispielsweise der Archäologie-Kurs im Kellerberg noch vor dem zweiten Lockdown.
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